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Webseite gibt Überblick über Regeln in EU-Staaten

12:12
15.06.2020
Darf ich derzeit nach Italien einreisen? Sind die Restaurants in Frankreich geöffnet? Und welche Corona-Empfehlungen gelten eigentlich in Tschechien? Diese und viele weitere Fragen werden ab sofort auf der Webseite «Re-open EU» der EU-Kommission für jedes der 27 EU-Länder beantwortet. Nach den in der Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen und Einreisebeschränkungen solle sie «eine sichere Wiederaufnahme des Reiseverkehrs und des Tourismus in ganz Europa unterstützen», teilte die Brüsseler Behörde am Montag mit.

Dazu stellt «Re-open EU» Informationen über Grenzverfahren, Verkehrsmittel und den Tourismusbereich in den Staaten bereit. Zudem gibt es Hinweise über Gesundheitsmaßnahmen wie Quarantänepflichten, Abstandsregeln und das Tragen von Gesichtsmasken. Dies soll beim Planen des Urlaubs eine «verantwortungsbewusste und fundierte Entscheidung» ermöglichen. Norwegen, Island, Liechtenstein und die Schweiz, die zwar Mitglied im grenzkontrollfreien Schengenraum, aber nicht in der EU sind, werden auf der Seite nicht geführt. «Re-open EU» beruht auf Informationen der jeweiligen Länder und wird regelmäßig aktualisiert.

Nach monatelangen Einschränkungen sind am Montag in vielen EU- und Schengenstaaten die Grenzkontrollen weggefallen. Zugleich hob das Auswärtige Amt die Reisewarnung für 27 europäische Länder auf.

(dpa)

Studie: Corona-Pandemie beschleunigt Impf- und Wirkstoffforschung

12:08
15.06.2020
Auf der Suche nach einem Impfstoff oder einer wirksamen Therapie gegen die neuartige Lungenkrankheit Covid-19 liefern sich Pharmaunternehmen weltweit einen Wettlauf. Laut einer Untersuchung der Beratungsgesellschaft EY hat die Branche innerhalb kürzester Zeit bis Anfang Juni 161 Impfstoff-Kandidaten sowie 242 therapeutische Test-Wirkstoffe hervorgebracht.

Darüber hinaus wurden weltweit mehr als 700 Corona-Tests entwickelt oder bereits auf den Markt gebracht, wie EY am Montag in Stuttgart mitteilte. Diese Zahlen änderten sich fast täglich. Nach Einschätzung der Studienautoren hat aber nur ein Bruchteil der Produktkandidaten tatsächlich eine Chance, auf den Markt zu kommen.

97 Prozent der derzeit erprobten Impfstoffe dürften nicht das Licht der Welt erblicken, sagte Biotech- und Transaktionsexperte Alexander Nuyken von EY. «Unter den Therapeutika bleiben am Ende drei bis vier Präparate übrig, die angewendet werden.» Bei der Suche werde deshalb viel Geld vergeblich investiert, denn es gebe «keine Garantie für einen sicheren und wirksamen Impf- beziehungsweise Wirkstoff».

Dem Sieger in diesem Wettrennen winken nach Einschätzung vieler Branchenkenner indes Milliardengewinne. Dies sieht auch Biotech- und Transaktionsexperte Nuyken ähnlich: Für ein Unternehmen, das am Ende einen Impfstoff habe, würde dies zum «Gamechanger», also zur bahnbrechenden Änderung der Spielregeln, betonte er.

An den langfristigen Forschungsplänen der großen Konzerne abseits von Corona dürfte sich laut dem EY-Experten Siegfried Bialojan nichts ändern, wenngleich derzeit die Themen Infektionen und Antibiotika-Resistenzen stärker in den Fokus rückten.

Allerdings wirke sich die Pandemie auf das Übernahme- und Fusionsgeschehen in der Branche aus, sagte Nuyken. Viele Deals würden ausgesetzt, denn im Moment herrsche unter Käufern und Verkäufern zu viel Unsicherheit und dadurch auch Uneinigkeit über den Preis.

(dpa)

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