Für manche Schüler ist es rund drei Monate her, dass sie eine Schule von innen gesehen haben. Das ändert sich jetzt. Aber von Normalität ist der Unterricht wegen des Coronavirus noch weit entfernt.
Nach den Pfingstferien öffnen an diesem Montag in Baden-Württemberg die Schulen wieder. Einen normalen Unterricht wird es aber weiterhin nicht geben. Wegen des Coronavirus sollen die Schüler nur zeitweise in die Schulen gehen und den Rest des Stoffes zu Hause im Fernunterricht pauken. Bei diesem «rollierenden System» sind nicht alle Schüler gleichzeitig in den Schulen, sondern die Jahrgangsstufen wechseln sich ab, um Abstandsgebote einhalten und das Infektionsrisiko senken zu können.
Für die Schulen ist das eine gewaltige organisatorische Herausforderung. Weil es nicht genügend große Räume gibt, müssen manche Klassen für den Unterricht in kleinere Gruppen aufgeteilt werden. In den Pausen sollen sich die Schüler nicht durchmischen.
Der Landesschülerbeirat forderte am Wochenende, nun verstärkt jüngeren Schülern die Chance auf Präsenzunterricht zu geben. «In den vergangenen Wochen lag die Fokussierung stark auf den Abschlussklassen, was zu der Zeit auch wichtig war», sagte sein Sprecher Roman Jauch. Jetzt aber solle den jüngeren Schülern mehr Zeit in der Schule ermöglicht werden. Bei den Abschlussklassen könne Zeit eingespart werden.
Mitte März hatten die Schulen im Südwesten wegen Corona komplett geschlossen. Die Abschlussklassen kehrten bereits ab dem 4. Mai zurück in die Schulen, die Viertklässler seit Mitte Mai.