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EU-Einreisestopp dürfte weiter für USA und Russland gelten

19:15
24.06.2020
Für Bürger aus stark vom Coronavirus betroffenen Ländern wie den USA, Brasilien oder Russland zeichnet sich keine Lockerung des EU-Einreiseverbots ab. Die EU-Botschafter der EU-Staaten berieten am Mittwoch über Kriterien für jene Länder, aus denen die Einreise in die EU ab Juli wieder erlaubt sein soll. Oberstes Kriterium soll die epidemiologische Lage vor Ort sein. Die Diskussion soll am Freitag fortgesetzt werden.
Wie es aus EU-Kreisen hieß, soll die Infektionszahl pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen zwei Wochen ein wichtiges Kriterium sein und einen bestimmten Wert nicht übersteigen dürfen.
Dieser Wert könnte bei 16 Infektionen liegen, wie die „New York Times“ zuvor berichtet hatte und mehrere EU-Beamte bestätigten - allerdings auch höher. Dies ist EU-Diplomaten zufolge derzeitiger EU-Durchschnitt. Auch über andere Kriterien wie einen stabilen oder rückläufigen Trend der Infektionen wurde demnach beraten.
Voraussetzung könnte zudem sein, dass die jeweiligen Drittstaaten EU-Bürger einreisen lassen, wie es aus EU-Kreisen hieß. Zudem soll die Glaubwürdigkeit der vorgelegten Daten berücksichtigt werden.
Mit Blick auf die Infektionen innerhalb der vergangenen zwei Wochen liegen die meisten EU-Staaten sowie viele Länder in Afrika einer Übersicht der EU-Gesundheitsbehörde ECDC von Dienstag zufolge unter 20. Gleiches gilt etwa für Kanada, Grönland, Australien, die Türkei und China. Brasilien, Peru und Saudi-Arabien liegen demnach bei mehr als 120 Fällen, die USA, Russland und Südafrika zwischen 60 und 120. Angaben zum Trend der Daten macht die Übersicht nicht. Laut „New York Times“ liegt der Wert für die USA derzeit bei 107.

dpa

Eurostat: Zahl der Toten in Europa in der Pandemie stark gestiegen

18:07
24.06.2020
Während der Corona-Pandemie sind in 21 Ländern Europas im März und April etwa 140.000 Menschen mehr gestorben als im Durchschnitt dieser beiden Monate in den Jahren 2016 bis 2019. Das teilte die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch auf Grundlage von Daten aus diesen 21 Staaten mit, die überwiegend zur EU zählen. Besonders stark betroffen war demnach die Altersgruppe ab 70 Jahren. 90 Prozent der zusätzlich Verstorbenen stammen dem Bericht zufolge aus dieser Gruppe. Unter ihnen waren mehr Männer als Frauen.
Die höchste Sterblichkeit registrierten die Statistiker in der Kalenderwoche 14, also vom 30. März bis 5. April. Die Zahl der Toten stieg in den EU-Staaten unterschiedlich stark. Am stärksten waren im Vergleich zu den früheren Jahren Italien, Spanien und Frankreich betroffen, aber auch Teile von Belgien. In Deutschland war der Anstieg weniger stark. Großbritannien taucht in der Statistik nicht auf, dafür aber Island, Norwegen und die Schweiz, die ebenfalls nicht zur EU gehören.

dpa