Für Bürger aus stark vom Coronavirus betroffenen Ländern wie den USA, Brasilien oder Russland zeichnet sich keine Lockerung des EU-Einreiseverbots ab. Die EU-Botschafter der EU-Staaten berieten am Mittwoch über Kriterien für jene Länder, aus denen die Einreise in die EU ab Juli wieder erlaubt sein soll. Oberstes Kriterium soll die epidemiologische Lage vor Ort sein. Die Diskussion soll am Freitag fortgesetzt werden.
Wie es aus EU-Kreisen hieß, soll die Infektionszahl pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen zwei Wochen ein wichtiges Kriterium sein und einen bestimmten Wert nicht übersteigen dürfen.
Dieser Wert könnte bei 16 Infektionen liegen, wie die „New York Times“ zuvor berichtet hatte und mehrere EU-Beamte bestätigten - allerdings auch höher. Dies ist EU-Diplomaten zufolge derzeitiger EU-Durchschnitt. Auch über andere Kriterien wie einen stabilen oder rückläufigen Trend der Infektionen wurde demnach beraten.
Voraussetzung könnte zudem sein, dass die jeweiligen Drittstaaten EU-Bürger einreisen lassen, wie es aus EU-Kreisen hieß. Zudem soll die Glaubwürdigkeit der vorgelegten Daten berücksichtigt werden.
Mit Blick auf die Infektionen innerhalb der vergangenen zwei Wochen liegen die meisten EU-Staaten sowie viele Länder in Afrika einer Übersicht der EU-Gesundheitsbehörde ECDC von Dienstag zufolge unter 20. Gleiches gilt etwa für Kanada, Grönland, Australien, die Türkei und China. Brasilien, Peru und Saudi-Arabien liegen demnach bei mehr als 120 Fällen, die USA, Russland und Südafrika zwischen 60 und 120. Angaben zum Trend der Daten macht die Übersicht nicht. Laut „New York Times“ liegt der Wert für die USA derzeit bei 107.