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20200618080305

Australiens Arbeitslosenrate steigt auf 7,1 Prozent

08:00
18.06.2020
Australiens Arbeitslosenquote ist im Mai deutlich auf 7,1 Prozent gestiegen. Regierungschef Scott Morrison sprach am Donnerstag von einer „herzzerreißenden“ Entwicklung. Im April hatte die Arbeitslosenrate noch 6,4 Prozent betragen. 227.700 Menschen hätten zwischen den beiden Monaten ihre Arbeit verloren, teilte das amtliche Statistikbüro mit.

Damit verzeichnete Australien den zweitstärksten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Monatsvergleich seit Beginn der Erfassung solcher Daten 1978. Infolge der Corona-Krise sank die Zahl der Beschäftigten seit März um mindestens 822.000. Im März hatte Australiens Arbeitslosenrate noch bei 5,2 Prozent gelegen.

Sarah Cames

Premierminister Bettel: "Bereits im Januar auf Pandemie vorbereitet"

07:25
18.06.2020
Bereits im Januar habe man sich auf einen möglichen Ausbruch in Luxemburg vorbereitet, erklärte der Premier in einem Interview, das am Donnerstagmorgen auf "France 24" gesendet wurde. Die Situation in China habe man damals genauestens verfolgt und habe daraus Schlüsse gezogen, welche Maßnahmen man in Luxemburg bei einer Krankheitswelle treffen müsse. Masken habe man bereits sehr früh bestellt, was es der Regierung erlaubte, Masken an die Bevölkerung zu verteilen.

Die Grenzschließungen bedauerte der Premierminister. Sie seien ein "Fehler" gewesen. "Das Virus lässt sich nicht von Grenzen aufhalten", so Bettel. Vor allem Luxemburg sei von Grenzgängern abhängig. Rund 60 Prozent der systemrelevanten Arbeiter leben in der Großregion. Natürlich habe es durch die unterschiedliche Verbreitung des Virus auch unterschiedlich starke Reaktionen darauf gegeben, allerdings hätte es einer koordinierten europäischen Antwort auf das Problem bedurft. "Luxemburg hat keine Grenzen geschlossen und wir haben uns trotzdem gut geschlagen", so Bettel.

Solidarität sei ein Wort, das momentan viel benutzt wird, so Premierminister Xavier Bettel. "Das ist ein Kompromiss, den wir als Gesellschaft finden müssen: Jeder muss sich in puncto Solidarität bemühen, und diejenigen, die von der Solidarität profitieren wollen, müssen dazu einige Regeln einhalten". Damit die Hilfen funktionieren, müssten auch Kontrollen gemacht werden - nur so gehe die Hilfe auch an die Leute, die sie benötigen.

Sarah Cames

Caritas-Präsidentin Marie-Josée Jacobs: "Die Folgen des Virus sind schlimmer, als das Virus selbst"

06:49
18.06.2020
Der Corona-Ausbruch ist nicht spurlos an der Gesellschaft vorbeigegangen. Das bezeugte Caritas-Präsidentin Marie-Josée Jacobs am Donnerstagmorgen im RTL-Interview. Rund 380 Menschen baten die Caritas Luxemburg innerhalb von nur zwei Monaten um Hilfe - darunter waren viele Anfragen von Leuten, die sich vor der Krise noch nie in finanziellen Schwierigkeiten befunden haben. "Für diese Leute ist es schwierig, die waren noch nie in so einer Situation", so Jacobs.

Die Maßnahmenpakete der Regierung seien ein guter Ansatz, allerdings müsste den Leuten unbedingt auch langfristig geholfen werden, etwa über eine Erhöhung des Revis oder des Wohngeldes. Die Caritas selbst habe seit Beginn der Krise bereits rund 154.000 Euro an Bedürftige ausgezahlt.

Rund 60 Prozent der Anfragen kamen von Menschen unter 40 Jahren. Vor allem junge Leute, die für den Mindestlohn arbeiten, seien mit den hohen Wohnkosten in Luxemburg oft überfordert. "Sie konnten noch nie große Sprünge machen, aber sie konnten sich versorgen." Das sei nun nicht mehr unbedingt so, so Jacobs. Vor allem im Handel, im Gastronomie- und  im Putzsektor seien derzeit viele Geringverdiener in finanziellen Schwierigkeiten.

Kinder dürfe man in der Krise ebenfalls nicht vergessen - hier könnte die Pandemie besonders langfristige Auswirkungen haben. "Die Folgen des Virus sind schlimmer, als das Virus selbst", so Jacobs. Rund 15 Prozent der Kinder hatten in der unterrichtsfreien Zeit aufgrund einer mangelnden Ausstattung nicht die Möglichkeit, sich vollwertig am virtuellen Unterricht zu beteiligen. Um das Problem anzugehen, hat die Caritas mehrere hundert Tablets verteilt. Trotzdem riskieren diese Kinder, in der Schule den Anschluss zu verpassen. Durch die Bildungsversäumnisse könnte eine neue Generation von Menschen in prekären Verhältnissen heranwachsen.

"Die Solidarität, die man auf dem Höhepunkt der Krise beobachten konnte, müssen wir auch nach der Krise fortsetzen", so die Caritas Präsidentin

Sarah Cames