Verschwörungserzählungen auch in Zeiten der Corona-Pandemie sind nach Ansicht einer Mainzer Expertin eine häufig zu beobachtende Form, einer Krise zu begegnen. „Es ist eine Form des Umgangs mit einer Bedrohung, sie wird entweder heruntergespielt oder personalisiert“, sagte die Sozialpsychologin Pia Lamberty der Johannes Gutenberg-Universität der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.
Außerdem erhöhten Verschwörungstheorien die Urheber. „Sie verfügen scheinbar über Geheimwissen, glauben Dinge zu kennen, von denen andere nichts wissen.“ Der Urheber von Verschwörungstheorien erscheine als Widerstandskämpfer gegen Verschwörer.
Lamberty geht davon aus, dass die zahlreichen in der Pandemie kursierenden Verschwörungserzählungen über die Pandemie hinaus wirken werden. „Die Grenze des Sagbaren hat sich verschoben.“ Das reiche bis hin zur Bagatellisierung des Holocausts, wenn auf Demonstrationen gegen Corona-Auflagen Menschen einen Judenstern trügen.