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Wenig Corona-Tests in Afrika: Bewährtes System kann helfen

09:19
16.06.2020
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie testen afrikanische Länder noch immer viel zu wenig - ein existierendes und bewährtes System könnte Experten zufolge eine Lösung bieten. Afrika hat rund 3 Millionen Corona-Tests durchgeführt, es müssten aber laut Ahmed Ouma, stellvertretender Leiter der afrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC, etwa 12 oder 13 Millionen sein. Bisher war es für afrikanische Länder schwierig, auf dem globalen Markt Testkits zu kaufen und die Kapazitäten der Labore auszubauen, damit mehr getestet werden kann.

Nun hätten einige Staaten ein existierendes System für Tests umfunktioniert, sagte Richard Mihigo, ein Leiter des Corona-Teams bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Afrika. Die GeneXpert-Plattform wird benutzt, um etwa auf Tuberkulose zu testen. Mit dem automatisierten System führten einige Länder nun auch 3000 bis 5000 Corona-Tests am Tag durch, sagte Mihigo. „Das verändert alles.“ Darunter seien etwa Äthiopien, Südafrika, Ghana und Ruanda.

Das Coronavirus Sars-CoV-2 hat sich bislang offenbar relativ langsam in Afrika verbreitet. Mit rund 244.000 erfassten Fällen ist die Gesamtzahl noch gering im Vergleich zu anderen Regionen. Allerdings ist die Sorge nach wie vor groß, dass die schwachen Gesundheitssysteme auf dem Kontinent schnell überfordert werden. Zudem sind die sozio-ökonomischen Folgen der Pandemie in vielen Ländern schon jetzt verheerend.

Sarah Cames

Mit-Organisator hält weitere Verlegung der Tokio-Spiele für denkbar

08:28
16.06.2020
Ein Vorstandsmitglied des Organisationskomitees für die um ein Jahr verschobenen Tokio-Spiele hält eine weitere Verlegung für anstrebenswert, wenn Olympia auch im nächsten Sommer nicht stattfinden könnte. „Die Hauptpriorität besteht darin, gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um die Spiele im Sommer 2021 abzuhalten“, erklärte Haruyuki Takahashi in einem Interview der japanischen Zeitung „Nikkan Sports“ (Dienstag). „Wenn dies nicht möglich sei, „sollten wir erneut Maßnahmen ergreifen, um eine weitere Verzögerung zu erreichen“, sagte er weiter.

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, und der Präsident des lokalen Organisationskomitees, Yoshiro Mori, hatten eine weitere Verlegung der Tokio-Spiele ausgeschlossen, wenn sie wegen der Coronavirus-Pandemie nicht am 23. Juli 2021 eröffnet werden können. Allein die Verlegung um ein Jahr verursacht nach Schätzungen zusätzliche Kosten von bis zu sechs Milliarden US-Dollar.

Takahashi ist als ehemaliger Lobbyist eng mit den Spielen in Japan verbunden. Für seine Tätigkeit, vor der Wahl der Olympia-Stadt für 2020 die IOC-Mitglieder von Spielen in Tokio zu überzeugen, soll er vom japanischen Bewerbungskomitee Millionen von Dollar erhalten haben. Takahashi ist ein ehemaliger Mitarbeiter der japanischen Werbeagentur Dentsu, die die exklusive Marketingagentur für die Olympischen Spiele in Tokio ist.

Sarah Cames