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20200529102918

Krankenhäuser: Staatliche Hilfen in Corona-Krise reichen nicht

10:28
29.05.2020
Viele Krankenhäuser bekommen nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft wegen der Corona-Pandemie wirtschaftliche Probleme. Eine Befragung unter mehr als 600 Kliniken habe ergeben, dass die staatlichen Hilfen für die Häuser in der Corona-Krise nicht ausreichten. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Situation der Kliniken dadurch deutlich verschlechtert.

Wegen der Pandemie hatten sie geplante Behandlungen und Operationen verschoben und parallel dazu Kapazitäten im Intensivbereich aufgebaut. Laut Krankenhausentlastungsgesetz bekommen die Häuser für frei gehaltene Betten eine Pauschale von 560 Euro pro Tag. In drei Vierteln der Krankenhäuser hätten diese Ausgleichszahlungen im Monat April nicht gereicht, um die Erlösausfälle zu kompensieren, heißt es in der Studie. «Gerade bei den größeren Häusern ab 600 Betten ist das Problem eklatant», sagte der Hauptgeschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Georg Baum.

Auch die Pauschale von 50 Euro für persönliche Schutzausrüstungen sei für 90 Prozent der Krankenhäuser nicht kostendeckend. Die Einkaufspreise für das Material seien stark gestiegen und bei infektiösen Patienten sei der Verbrauch von Schutzausrüstung sehr groß.

(dpa)

Drosten: Keine "gleichförmige Ausbreitung" des Coronavirus

10:27
29.05.2020
Der Virologe Christian Drosten hat die Bedeutung von sogenannten Superspreadern für die Verbreitung des Coronavirus betont. «Wir haben wenige Leute, die viele andere Menschen infizieren», sagte er in einem Interview mit dem «Spiegel» (Freitag). «Ein solches Infektionsgeschehen kann man besser kontrollieren als eine gleichförmige Ausbreitung unterm Radar, wie wir das am Anfang angenommen haben.»

Es sei relativ klar, dass es einen gewissen Temperatureffekt gebe, sagte Drosten zudem. «Wahrscheinlich entsteht er durch das Zusammensein in geschlossenen Räumen im Winter.» Im Sommer könnte es die Chance geben, die Testlogik neu zu planen und Richtlinien darauf abzustimmen, sagte der Chef-Virologe der Berliner Charité weiter.

Drosten plädierte dafür, dass bei einem Ausbruch sämtliche Kontaktpersonen auch ohne Test in Quarantäne kommen. Statt 14 Tage sei bereits eine Woche ausreichend. «Die Inkubationszeit und die Zeit, in der man ansteckend ist, das alles ist nämlich deutlich kürzer als anfangs gedacht.»

Er verlasse sich darauf, dass es bis nächstes Frühjahr einen Impfstoff gebe. «Das läuft in Deutschland ein bisschen im Hintergrund, aber wir sind auf einem extrem guten Weg bei der Impfung.»

(dpa)

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