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20200529091045

DGB schlägt Steuerbonus für Heimarbeit vor

09:08
29.05.2020
Der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine haben einen Steuerbonus für die Arbeit im Home Office vorgeschlagen. Millionen von Beschäftigten arbeiteten in diesen Wochen von zu Hause aus - die damit zwangsläufig entstehenden Belastungen könnten nach den derzeit geltenden Regeln von der überwiegenden Mehrzahl aber nicht steuerlich geltend gemacht werden, heißt es in einem Brief an Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Das Schreiben, über das zuerst die «Bild»-Zeitung berichtete, liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Es seien zusätzliche Kosten beispielsweise für Energie oder Telekommunikation zu schultern, die Beschäftigte aber nicht ohne weiteres ersetzt bekämen, heißt es im Brief. Nur vergleichsweise wenige Beschäftigte könnten auf ein Arbeitszimmer zurückgreifen, das ausschließlich für berufliche Zwecke genutzt werde und daher steuerlich absetzbar sei.

Konkret schlagen der DGB und der Bundesverband vor: Arbeitgeber sollten ihren Beschäftigten einen von der Einkommensteuer befreiten pauschalen Auslagenersatz für angeordnetes oder empfohlenes häusliches Arbeiten in Höhe von 50 Euro pro Monat gewähren. Die Pauschale solle rückwirkend ab März gezahlt werden.

Alternativ könnten Beschäftigte als Werbungskosten bei der Einkommensteuererklärung einen Freibetrag von 50 Euro pro Monat ansetzen. Der Freibetrag könne nicht zusätzlich neben den Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer geltend gemacht werden.

(dpa)

Umfrage: Viele wollen 2020 auf Sommerurlaub verzichten

09:09
29.05.2020
Mehr als ein Drittel der Menschen in Deutschland will laut dem ZDF-Politbarometer in diesem Jahr nicht in Urlaub fahren. Nach den am Freitag veröffentlichten Zahlen gaben 37 Prozent der Befragten an, keinen Urlaub zu machen. Etwas weniger als ein Drittel (31 Prozent) möchte in den Urlaub fahren, will den in diesem Jahr aber in Deutschland verbringen. Nur gut jeder Zehnte (13 Prozent) plant den Sommerurlaub im europäischen Ausland. 18 von 100 Menschen sind noch unentschieden.

Auch darüber, was die Menschen umtreibt, gab die Umfrage Auskunft: Viele Menschen machen sich in der Corona-Krise mehr Sorgen um wirtschaftliche Folgen (61 Prozent) als um gesundheitliche (33 Prozent). Die meisten Menschen (71 Prozent) gehen davon aus, dass sich die Wirtschaftslage in Deutschland stark verschlechtern wird. Gut ein Viertel glaubt das nicht (28 Prozent).

Dass sich das auch stark auf die eigene finanzielle Situation auswirkt, glauben hingegen nur 12 Prozent. Eine deutliche Mehrheit (86 Prozent) erwartet geringe oder keine Verschlechterung. Einen einmaligen Familienbonus von 300 Euro pro Kind finden viele gut (57 Prozent). Über ein Drittel ist dagegen (38 Prozent).

Die Hilfen der Regierung für Unternehmen und Betrieben stoßen bei den meisten Menschen auf ein positives Echo: 59 Prozent der Befragten unterstützen das. 22 Prozent finden, die Maßnahmen reichten nicht aus, knapp jeder Zehnte empfindet die Maßnahmen als zu viel. Dass sich Deutschland stark verschuldet, finden knapp drei Viertel der Befragten (73 Prozent) richtig. Widerspruch kam von 23 Prozent, darunter knapp zwei Drittel der AfD-Wähler.

Zur Ankurbelung der Wirtschaft will die Regierung weitere Maßnahmen ergreifen, unter anderem steht eine staatliche Prämie für den Kauf neuer Autos zur Debatte. Die Mehrheit der befragten Menschen (61 Prozent) hält jedoch nichts von den Hilfen für die Autoindustrie. Nur 9 Prozent der Befragten sind dafür. Gut jeder Vierte hält eine Kaufprämie nur dann für sinnvoll, wenn sie für besonders umweltfreundliche Autos gilt (28 Prozent).

(dpa)

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