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20200528121727

Verband warnt vor Personalengpass bei voller Öffnung der Grundschulen

11:41
28.05.2020
Der Lehrerverband VBE hat vor zu hohen Erwartungen an die geplante vollständige Öffnung der Grundschulen bis Ende Juni gewarnt. Es habe schon vor Corona einen Lehrermangel gegeben. Wenn man jetzt die Risikogruppen im Blick behalten wolle, fehle ein weiterer Anteil von Lehrern, sagte der Landeschef des Verbandes Bildung und Erziehung, Gerhard Brand, am Donnerstag in Stuttgart. «Wenn wir also von einer kompletten Öffnung sprechen, dann gehört auch zur Wahrheit, dass wir nicht komplett den Unterricht abdecken können.» Brand forderte das Land auf, es jeder Schule zu überlassen, den regulären Unterricht einschränken zu können.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatten am Dienstag eine vollständige Öffnung der Kitas und Grundschulen bis Ende Juni angekündigt. Sie stützten sich dabei auf Zwischenergebnisse einer Studie von Unikliniken zu Kindern und dem Coronavirus. Demnach spielten Kinder bis zehn Jahren als Überträger des Virus nur eine untergeordnete Rolle.

(dpa/lsw)

Zahlreiche Corona-Demonstrationen am Wochenende in Stuttgart geplant

11:31
28.05.2020
Eine ganze Reihe von Demonstrationen ist am Wochenende in Stuttgart geplant. Die meisten Proteste richten sich nach Angaben der Stadt gegen Beschränkungen wegen der Corona-Krise. Aus dem Umfeld der «Initiative Querdenken 711» wurden für Samstag demnach gleich mehrere Demonstrationen mit teils mehreren Tausend Teilnehmern auf dem Cannstatter Wasen angemeldet. Die Stadt habe die Anzahl dort jedoch auf insgesamt 5000 Menschen begrenzt, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Das gelte auch für eine am Sonntag geplante Demo der Initiative mit mehr als 10 000 angemeldeten Teilnehmern.

Auch am vergangenen Wochenende hatten Menschen auf mehreren Demonstrationen gegen die in der Corona-Pandemie verhängten Einschränkungen protestiert. Allerdings gingen deutlich weniger Kritiker der Auflagen auf die Straße als von den Veranstaltern erwartet. Die Proteste verliefen größtenteils friedlich.

(dpa/lsw)

Bischof July: Pfingsten zu Corona-Zeiten dringend notwendig

11:24
28.05.2020
Die Botschaft des Pfingstfestes von Verständnis und Miteinander ist nach Ansicht des evangelischen Landesbischofs in Württemberg, Frank Otfried July, gerade zu Corona-Zeiten dringend notwendig. An Pfingsten treffe man in diesem Jahr auf eine Situation der gesellschaftlichen Verunsicherung und der Suche nach Orientierung und Wahrheit, teilte July am Donnerstag mit. Die Krise habe ein breites Spektrum von Meinungen und persönlichem Verhalten wie unter einem Brennglas ans Licht gebracht. «Da sehe ich große Solidarität und Gemeinsinn, aber auch Egoismus und Rücksichtslosigkeit.»

Das Pfingstwunder, wie es in der Apostelgeschichte der Bibel beschrieben werde, habe es geschafft, dass sich plötzlich Menschen verstehen konnten, die sich vorher wegen ihrer verschiedenen Sprachen nicht verstanden hatten. «Nun können wir in unserer pluralen, von unterschiedlichen Einsichten und Interessen geleiteten Gesellschaft kein Pfingstwunder "produzieren"», sagte July. «Aber wir können um "Geistesgegenwart" beten und versuchen, geistesgegenwärtig zu sprechen und zu handeln.»

In diesem Sinne könne man denen deutlich widersprechen, die kein Interesse an Verständigung hätten, oder anderen, denen der Rest der Welt egal sei. «Genauso wie denen, die die Sprache der Menschenwürde und des Friedensstiftens als naive Dialekte abtun wollen. Und nicht zuletzt denen, die ihre eigene Freiheit auf Kosten anderer durchsetzen wollen.»

«Der Geist Gottes führt uns zusammen in all unserer Unterschiedlichkeit», sagte auch der evangelische Landesbischof in Baden, Jochen Cornelius-Bundschuh, am Donnerstag. Gottes Geist mache mutig und frei, um miteinander über neue Wege nachzudenken und sie auszuprobieren. «Der Mut wächst, die politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen, die die Folgen der Corona-Pandemie überwinden sollen, unter eine Überschrift zu stellen: Wir suchen nach einer neuen globalen, enkeltauglichen und nachhaltigen Gerechtigkeit! Dazu gibt uns der Geist Gottes die Kraft.»

(dpa/lsw)

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