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20200521102755

Thermen im Südwesten verlangen Perspektive für baldige Öffnung

08:51
21.05.2020
Für die 35 Thermen im Land soll es trotz Corona so schnell wie möglich eine Öffnungsperspektive geben - das forderte am Donnerstag Tourismusminister Guido Wolf (CDU) in Stuttgart. Spätestens in der ersten Junihälfte sollen die Thermen demnach wieder in Betrieb gehen dürfen, hieß es. Vor der Schließung wegen der Pandemie hätten wöchentlich rund 180 000 Gäste die Thermen des Landes besucht, davon rund ein Drittel ausschließlich zu rein medizinischen und therapeutischen Zwecken.

«Wir dürfen in der aktuellen Diskussion über die Wiedereröffnung von Schwimmbädern nicht vergessen, dass viele Menschen im Land die regelmäßige Bewegung im Thermalwasser aus medizinischen Gründen benötigen«, sagte Wolf. Diesen Menschen solle man zeitnah eine Perspektive geben. «Die 35 Thermen im Land stehen mit umfassenden Hygiene- und Abstandskonzepten bereit.» Bei den Heilbädern handele es sich um eine jener Branchen, die durch die Krise und die vollständigen Schließungen in erhebliche wirtschaftliche Probleme geraten seien. Deshalb müsse man kommende Woche auch über finanzielle Hilfe reden, sagte Wolf.

(dpa/lsw)

Karliczek warnt vor «Überbietungswettbewerb» bei Kita-Öffnungen

08:49
21.05.2020
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat vor einem «Überbietungswettbewerb» bei Rufen nach der Wiedereröffnung von Schulen und Kitas gewarnt. «Wir alle wünschen uns, dass Kitas und Schulen möglichst rasch wieder vollständig öffnen können», sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). «Ich warne allerdings vor einem Überbietungswettbewerb entsprechender Forderungen.» Die Menschen wollten vor allem Verlässlichkeit, und der Gesundheitsschutz müsse weiter an erster Stelle stehen, führte Karliczek aus. Auf dieser Basis träfen die Bundesländer ihre Entscheidungen.

Die Debatte über mehr Tempo bei der Rückkehr zum Schul- und Kita-Regelbetrieb hatte zuletzt weiter Fahrt aufgenommen. Mehrere Medizinerverbände hatten trotz Corona-Pandemie dafür plädiert, Schulen und Kitas umgehend wieder zu öffnen. Das Übertragungsrisiko durch Kinder scheine gering, hieß es.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet warb für den in seinem Bundesland geplanten Start eines eingeschränkten Regelbetriebs in den Kitas. «Und wenn man sieht, dass inzwischen in Bayern Biergärten geöffnet haben, dann finde ich, haben auch die Kinder wieder Betreuung verdient», sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in der Sendung «ARD Extra». Er habe immer dafür plädiert, abzuwägen, «welche Schäden richten wir auch an, wenn Kinder jetzt seit über acht Wochen nicht mehr in den Kitas waren. Und dem versuchen wir jetzt, ein wenig Rechnung zu tragen». In Nordrhein-Westfalen sollen alle Kinder ab dem 8. Juni wieder in ihre Kitas und die Tagespflege zurückkehren können, aber mit einem reduzierten Umfang der Betreuung.

Wochenlang waren in ganz Deutschland Schulen und Kitas wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Seit Ende April wurde der Schulbetrieb stufenweise wieder aufgenommen. In den Kitas wird derweil die Notbetreuung weiter ausgeweitet. Über das Tempo der Wiederöffnung entscheiden die Bundesländer selbst - so sind in Sachsen Grundschulen und Kindergärten für alle seit Wochenbeginn wieder geöffnet. In Bayern sollen schrittweise mehr Kinder zurück in Kindergärten und Krippen dürfen - Mitte Juni nach den Pfingstferien soll es dort Betreuungsmöglichkeiten für rund 80 Prozent der berechtigten Kinder geben.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) setzt auf ein vorsichtiges Vorgehen: «Wir bekommen unterschiedlichste wissenschaftliche Aussagen über die Gefährdungslage», sagte er am Mittwochabend in der ARD-Sendung «Maischberger. Die Woche». Deswegen sei es «einfach klug, da schrittweise vorzugehen.» Er berichtete auch von großer Skepsis «sowohl von den Lehrerinnen und Lehrern, als auch von vielen Eltern». «Es ist nämlich nicht so, dass alle massiv drängen. Das Gegenteil ist der Fall.»

(dpa)

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