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Industrieverband: Corona-Maßnahmen unvermeidlich, aber schmerzhaft

15:36
29.10.2020
Baden-Württembergs Industrie hält die neuen Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie für unvermeidlich, aber schmerzhaft. „Die Entwicklung des Infektionsgeschehens hat der Bundesregierung und den Ländern keine andere Wahl gelassen, als noch einmal mit Wucht einzugreifen“, sagte Wolfgang Wolf, Mitglied des Vorstands im Landesverband der Industrie, am Donnerstag. Dass versucht werde, die Wirtschaft am Laufen zu halten, während das Infektionsgeschehen aufgehalten werden soll, sei zu begrüßen. „Denn je länger die Pandemie andauert, desto höher fallen auch die wirtschaftlichen Schäden aus“, sagte Wolf.
Ihr Verständnis für die Sorgen und Nöte der Unternehmen müsse die Politik jetzt in zielgerichtete Hilfen umsetzen. Zudem sei wichtig, dass es gelingt, die Akzeptanz für die Maßnahmen in der Bevölkerung hoch zu halten. „Zu dieser Akzeptanz trüge sicherlich auch eine deutlichere Einbindung der Parlamente bei“, sagte Wolf.
Der Arbeitgeberverband Baden-Württemberg kritisierte in diesem Zusammenhang „Stimmen aus der Politik, die die beschlossenen Maßnahmen nun in Bausch und Bogen in Frage stellen“. Sie unterminierten die dringend erforderliche Akzeptanz, sagte Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick.
„Im Grundsatz halten wir die angekündigten Maßnahmen für erforderlich und geeignet, um den weiteren Anstieg der Neuinfektionen zu bremsen und diese sogar wieder zu senken“, betonte er. Es sei auch nachvollziehbar, dass ein Flickenteppich von Maßnahmen nicht funktionieren könne. „Allerdings wären in manchen Bereichen doch etwas zielgenauere und differenziertere Maßnahmen denkbar“, sagte er. Unabdingbar sei zudem, dass die in Aussicht gestellten Hilfen nun rasch und unbürokratisch umgesetzt würden.

dpa

Neue Corona-Einschränkungen „harter Schlag“ für Tanzschulen

14:41
29.10.2020
Die neuen Corona-Auflagen sind für die Tanzschulen nach Verbandsangaben ein harter Schlag. „Man könnte auch von einem Schock sprechen“, sagte Heidi Schumacher vom Allgemeinen Deutschen Tanzlehrer-Verband (ADTV) am Donnerstag in Berlin.
Schon die vergangenen Wochen und Monate hätten in den Tanzschulen zu erheblichen Umsatzeinbußen geführt. „Viele sind in ihrer Existenz bedroht.“ Die Tanzlehrer seien enttäuscht, dass man auch mit Hygienekonzepten und Abstand die erneuten Schließungen von nächster Woche an nicht verhindern konnte.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten am Mittwoch weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen, um die stark steigenden Corona-Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Demnach müssen Restaurants und Kneipen vom 2. November an bis zum Ende des Monats schließen, genauso wie etwa Kinos, Theater, Kosmetik- und Fitnessstudios sowie Tanzschulen.
Die ADTV-Tanzschulen hätten in den vergangenen Monaten alles getan, um den Kunden größtmögliche Sicherheit zu bieten, sagte Schumacher. „Es wurde investiert in Trennwände, Desinfektion, neue Unterrichtskonzepte usw. Fast 3000 Tanzschulinhaber und -mitarbeitende haben an Hygieneschulungen teilgenommen.“ In Tanzschulen könnten Teilnehmer von Kursen genau nachverfolgt werden.
Die meisten Schulen hätten in den vergangenen Monaten auch Online-Kurse angeboten und würden das sicher wieder und weiter tun. Aber diese seien kein hundertprozentiger Ersatz für eine „analoge“ Kursteilnahme.

dpa/lsw

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