Letztes Update:
20200707122913

Gewerkschaft verlangt mehr Kontrollen der Schlachthöfe im Südwesten

10:29
24.06.2020
Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischhersteller Tönnies fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) verstärkte Kontrollen und Tests bei den Schlacht- und Zerlegungsbetrieben im Südwesten. Der Landesbezirksvorsitzende Uwe Hildebrandt, sagte am Mittwoch in Stuttgart: „Nur dort, wo getestet wird, kann die Ausbreitung des Virus frühzeitig eingedämmt werden.“ Die Gesundheit der Beschäftigten und der Bevölkerung in den betroffenen Stadt- und Landkreisen müsse an erster Stelle stehen.

Vorbeugende Corona-Tests seien dringend erforderlich, aber natürlich nicht alles. Die Corona-Pandemie habe nur die seit Jahren bekannten katastrophalen Zustände in den Schlacht- und Zerlegungsbetrieben verstärkt offengelegt. Wichtig sei daher vor allem, dass die für das kommende Jahr angekündigten schärferen Regeln für die Fleischindustrie umgehend umgesetzt werden.

Auch Müller Fleisch in Birkenfeld bei Pforzheim hatte vor Wochen mit einem Virusausbruch zu kämpfen. In der Fleischfabrik hatte es etwa 400 Infektionen mit dem Coronavirus gegeben. Viele Mitarbeiter mussten in häusliche Quarantäne. In Schlachthöfen gibt es immer wieder hohe Zahlen von Corona-Infektionen, aktuell beim Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen.

dpa

Curevac setzt auf das Botenmolekül mRNA

10:30
17.06.2020
Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac wurde 2000 gegründet und entwickelt Impfstoffe zum Beispiel gegen Krebs und Infektionskrankheiten. Wie mehrere weitere Forschungseinrichtungen setzt es dabei auf das Biomolekül mRNA („m“ steht für „messenger“, also „Bote“, und „RNA“ für „ribonucleic acid“).

mRNA ist ein Molekül im Inneren von Zellen, das die Umsetzung der im Erbgut steckenden Informationen in ein Protein vermittelt, quasi eine Bauanleitung. Die Curevac-Wissenschaftler verpacken die Bauanleitung für das Hüllprotein von Sars-CoV-2 in Lipidnanopartikel.

Diese dienen als Transporter und liefern die mRNA in die Zellen. Die Körperzellen bilden dann das Hüllprotein und präsentieren es auf ihrer Oberfläche, woraufhin das Immunsystem mobilisiert wird. Mit der mRNA-Technologie könne der menschliche Körper also seine eigene Medizin herstellen, sagen Experten.

Am vergangenen Montag kündigte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) an, dass der Bund bei Curevac einsteigen will. Die staatliche Förderbank KfW übernimmt demnach für 300 Millionen Euro rund 23 Prozent der Anteile. Ziel sei es, dem Unternehmen des Mehrheitseigners Dietmar Hopp finanzielle Sicherheit zu geben und es auch gegen eine mögliche Übernahme aus dem Ausland abzusichern.

Hopp, der Mitgründer des Softwarekonzerns SAP ist, hält bisher über eine Beteiligungsgesellschaft rund 80 Prozent der Anteile an Curevac. Für den Staatseinstieg verkauft er keine Anteile, dieser soll über eine Kapitalerhöhung laufen.

dpa

Möchten Sie Inhalte von Drittanbietern wie Facebook oder Instagram entdecken?
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
nachladen