Natürlich kann man einfach das Märchen vom grünen Wachstum erzählen - oder erst einmal den Kapitalismus als Struktur untersuchen und ändern. Nein, hier geht es nicht um den Verzicht auf das Auto oder vegane Ernährung - es geht um eine Einstellung zum Leben, die sich ändern sollte. Soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit bedingen einander und schließen sich nicht aus - der Kapitalismus aber steht für Jaff konträr: "Grünes Wachstum als solches ist gar nicht so nachhaltig, wie wir oft denken", betont Jaff. "Wir brauchen einen Ökosozialismus, damit politisch ausgehandelt wird, welche Weichen gestellt werden." Man müsse infrage stellen, warum eigentlich einige wenige so viel Geld haben und wie man allen ein gutes Leben geben kann. "Da geht es nicht nur um technische Lösungen", so Jaff, "sondern auch darum, welche Strukturen man nicht braucht, weil sie beispielsweise verschwenderisch sind. Es geht um eine Idee des Genug, die allen am Ende mehr bringt."
Dr. Diana Mantel