Letztes Update:
20210224150218

Quer durch alle Instanzen

18:32
19.11.2020
McCrum überprüfte alles, aber die anfänglichen Recherchen stießen auf negative Reaktionen in der Branche. Niemand verstand, warum jemand das tun sollte, und McCrum wurde vorgeworfen, dass er das Problem der Sache war. Das ging so weit, dass McCrum sich verfolgt fühlte und wohl auch wurde - heute kann er darüber lachen, aber damals fühlte er sich schon beim Radfahren in der Dunkelheit verfolgt. 

"The problem was, many people focused on the numbers and figures of Wirecard", erklärt McCrum. Hätte man andere Aspekte angeschaut, wäre auch Außenstehenden schnell klargeworden, dass einiges schief lief. Und noch heute kann er kaum glauben, wie bizarr alles lief. Sogar die deutsche Regierung fragte immer wieder nach, ob er sich wirklich sicher war: "But I was - it was the biggest story of my career, why should I tell something I hadn't checked?" Regierungen, Regulatoren und mehr - McCrum musste quasi erst alle anderen überzeugen, bis endlich Bewegung in die Sache kam.

Dr. Diana Mantel

Timeline des Skandals

18:25
19.11.2020
Im Hintergrund: Ein Bounty-Poster mit Jan Marsalek darauf - denn der ist ja auch immer noch verschwunden. Otero und McCrum gehen bei ihrem Interview erst einmal chronologisch vor. McCrum stieß bei einem Gespräch darauf, als ein Branchenkenner meinte: "Are you interested in some German Gangsters?" Und natürlich war es McCrum, und so widmete er sich Wirecard und merkte nach und nach, wie viel dahintersteckte. 

Schnell fielen ihm die vielen Betrügereien auf, die er Stück für Stück auf dem Blog veröffentlichte. Aber das geschah nicht von einem Tag auf den nächsten, sondern entwickelte sich langsam. Wann war der Punkt, an dem sich die vielen kleinen Punkten zu einem richtigen Skandal formten? "They were no normal company", erklärt McCrum, "and then I found some whistleblowers. They told about wrong contracts and all that, then we started proving if everything was true what they told." 

Dr. Diana Mantel