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20200430184122

Bundesregierung: Telekom und SAP sollen Corona-App entwickeln

11:57
28.04.2020
Die geplante Corona-App für den Kampf gegen die Ausbreitung von Infektionen soll nach Angaben der Bundesregierung von der Telekom und SAP entwickelt und zur Marktreife gebracht werden. Grundlage soll eine «dezentrale Softwarearchitektur» sein, wie die Ministerien für Gesundheit, für Inneres und das Kanzleramt am Dienstag mitteilten. Kernaufgabe der App sei, dass Bürger nach einem Kontakt mit einem Corona-Infizierten schnellstmöglich darüber informiert werden. Hierdurch werde eine zeitnahe Isolation der Betroffenen ermöglicht, Infektionsketten würden unterbrochen.

Nach der Fertigstellung durch die Telekom und SAP soll die Corona-App durch das Robert-Koch-Institut herausgegeben werden. In einer zweiten Stufe sei dann auch geplant, einen Forschungsserver einzurichten, der auf Basis freiwilliger Datenspenden der Nutzer pseudonymisierte Daten zur qualitätssichernden Analyse der Corona-App nutzen kann.

(dpa)

Kultusminister: Jeder Schüler soll noch vor Ferien mal in die Schule

11:55
28.04.2020
Trotz Corona-Beschränkungen sollen alle Schüler vor den Sommerferien zumindest tageweise die Schule besuchen können. Das schlagen die Kultusminister der Länder den Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Konzept vor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. «Jede Schülerin und jeder Schüler soll bis zu dem Beginn der Sommerferien tage- oder wochenweise die Schule besuchen können», steht in dem Papier, über das Bund und Länder an diesem Donnerstag beraten sollen. Es lag der dpa am Dienstag in übereinstimmenden Beschlussvorlagen vor.

Einen uneingeschränkten regulären Schulbetrieb für die rund elf Millionen Schüler in Deutschland wird es vor den Sommerferien laut Kultusministerkonferenz (KMK) aber nicht geben. Nach dem jetzigen Stand in der Corona-Krise sei dies aufgrund des Abstandsgebots von mindestens 1,50 Meter nicht möglich, hieß es in einem am Dienstag beschlossenen gemeinsamen Konzept. Ein Mix aus Präsenzunterricht und Lernen daheim solle ausgebaut, digitales Lehren und Lernen weiterentwickelt werden.

(dpa)

DGB begeht im Südwesten 1. Mai per Live-Stream

11:51
28.04.2020
Erstmals seit der Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) im Jahr 1949 wird es am 1. Mai keine Demonstrationen und Kundgebungen auf Straßen und Plätzen im Südwesten geben. «Das ist schmerzlich, aber Solidarität heißt in diesen Zeiten, mit Anstand Abstand zu halten», sagte Martin Kunzmann, DGB-Chef von Baden-Württemberg, am Dienstag in Stuttgart. Das Motto, das sich der DGB noch vor Corona für dieses Jahr auf die Fahnen geschrieben hatte, passt dennoch: «Solidarisch ist man nicht alleine!»

Es käme nicht in Frage, die Menschen zu versammeln - auch wenn manche Gerichte mittlerweile Demonstrationsverbote aufgehoben hätten. «Auf dem Stuttgarter Schlossplatz zum Beispiel könnten wir bis zu 4000 Menschen zusammenbringen - diese Verantwortung will ich nicht übernehmen.» Stattdessen soll es Aktionen geben, die den 1. Mai visualisieren, etwa mit Kreide bemalte Versammlungsplätze oder Luftballons stellvertretend für die Teilnehmer.

Außerdem begeht der DGB den 1. Mai im Südwesten um 10.00 Uhr mit einem einstündigen Live-Stream, bei dem Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) und weitere Politiker Grußbotschaften überbringen. Und auch Gewerkschafter kommen online zu Wort - sie berichten über verschiedene Social-Media-Kanäle, wie es ihnen in Zeiten der Corona-Krise ergeht und welche Probleme die Krise offenlegt.

«Wir stehen in Zeiten von Corona in Deutschland immer noch gut da», sagte Kunzmann. Das liege nicht zuletzt am stabilen Sozialstaat. «Für diesen Sozialstaat haben wir als Gewerkschafter immer gekämpft. Im Moment sehen wir, wie wichtig er als Anker ist, nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Arbeitgeber.» Aber auch auf Fehlentwicklungen wolle der DGB weiter hinweisen, etwa auf die Beschäftigten im Gesundheitswesen, für deren Besserstellung man sich seit Jahren einsetze. «Im Moment lässt man sie hochleben, aber lange hat man sie vernachlässigt», kritisierte Kunzmann.

(dpa/lsw)

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