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20200430184122

Zwei Drittel der Deutschen wollen sich an Maskenpflicht halten

04:07
28.04.2020
Zwei Drittel der Deutschen wollen sich an die seit Montag in fast allen Bundesländern geltende Schutzmaskenpflicht in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr halten. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 67 Prozent, dass sie sich vollständig an die Regeln zur Abdeckung von Mund und Nase halten wollen, um sich gegen das Coronavirus zu schützen. 15 Prozent wollen dies nur teilweise tun, vier Prozent wollen die Maskenpflicht boykottieren. Weitere 7 Prozent gaben an, dass sie keine Möglichkeit haben, sich an die Pflicht zu halten - etwa weil sie sich keine Maske kaufen oder selbst anfertigen könnten. Allerdings reicht ein einfaches Tuch oder ein Schal als Schutz aus.

Sachsen hatte die Maskenpflicht zuerst eingeführt, am Montag zogen fast alle Länder nach, am Mittwoch folgt noch Schleswig-Holstein. Die Regeln sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich, betreffen aber fast überall den öffentlichen Nahverkehr und das Einkaufen in Geschäften. Bei Verstößen drohen in manchen Ländern saftige Strafen - anderswo setzt man nur auf den sozialen Druck.

(dpa)

Bundesgesundheitsminister legt Konzept für Klinik-Normalbetrieb vor

04:06
28.04.2020
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Länder aufgefordert, die Zahl der Intensivbetten herunterzufahren, die in den Krankenhäusern für Covid-19-Patienten reserviert sind. Die Entwicklung bei den Neuinfektionen lasse es zu, ab Mai einen Teil der Krankenhauskapazitäten auch wieder für planbare Operationen zu nutzen, heißt es nach Informationen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland (RND/Dienstag) in einem Konzept, das Spahn am Montag an seine Länderkollegen verschickt hat.

Der Gesundheitsminister hatte bereits Mitte April erklärt, es gelte, ab Mai schrittweise in eine «neue Normalität im Klinikbetrieb» zu kommen. Dabei gehe es um eine «schwierige Balance» zwischen der regulären Versorgung bei Notfällen und wichtigen Operationen sowie notwendigen freien Kapazitäten für Corona-Patienten.

Für Covid-19-Erkrankte sollen nach dem Willen von Spahn in der Startphase nun zunächst nur noch 25 statt bisher 50 Prozent der Intensivbetten in den Kliniken reserviert werden. Die OP-Kapazitäten sollten in einem ersten Schritt zu 70 Prozent für planbare Operationen geöffnet werden, schlägt der Minister dem Bericht zufolge vor. Die Rate solle dann in Abhängigkeit vom Infektionsverlauf alle zwei Wochen angehoben werden.

Im Kampf gegen die Pandemie hatten Bund und Länder die Kliniken Mitte März aufgefordert, alle planbaren OPs und Aufnahmen auszusetzen. Dies sollte vor allem in Intensivstationen vorsorglich freie Betten für eine erwartete große Zahl schwer kranker Corona-Patienten schaffen - auch mit Möglichkeiten zur künstlichen Beatmung. Doch auf der anderen Seite bedeutete diese Prioritätensetzung eine Geduldsprobe für viele andere Patienten mit ebenfalls wichtigen Anliegen.

In dem Konzept Spahns heißt es nun laut RND, weil die Zahl der Neuinfektionen derzeit nur linear ansteige, könne auch für die Kliniken schrittweise ein neuer Alltag entwickelt werden. «Dies ist wichtig, da auch das Verschieben von dringlichen Eingriffen, etwa bei Tumoren, oder von planbaren Operationen, etwa zum Hüftersatz, für die betroffenen Patienten gesundheitliches und seelisches Leid nach sich ziehen», so der Minister. Zudem gebe es Anzeichen, dass Patienten selbst bei Notfällen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen keine ärztliche Hilfe mehr in Anspruch nähmen.

Die Kliniken sollen bis Mitte kommenden Jahres Kapazitäten für die Versorgung von Covid-19-Patienten vorhalten. Dies geht aus einem Zehn-Punkte-Plan der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) hervor, der der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Dienstag) vorliegt. DKG-Präsident Gerald Gaß lobte das «beispiellose Engagement» der Kliniken bei der Versorgung von Covid-19-Patienten und betonte: «Nun ist aber der Wiedereinstieg in die Regelversorgung dringend erforderlich.»

(dpa)

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