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BW-Kabinett berät über Finanzhilfen und Pflegeheime

03:55
28.04.2020
Die grün-schwarze Landesregierung berät am Dienstag die aktuelle Lage mit Blick auf die Corona-Pandemie. Im Mittelpunkt der Kabinettssitzung stehen dabei die finanziellen Maßnahmen zur Bekämpfung der Folgen des Coronavirus. Auch um die Lockerungen der Besuchsverbote für Altenheime soll es gehen, die das Land nach immer mehr Hinweisen auf Vereinsamung und Isolation alter Menschen plant. Per Videostream will Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit Finanzministerin Edith Sitzmann und Sozialminister Manne Lucha (alle Grüne) bei einer Pressekonferenz um 12.00 Uhr die Öffentlichkeit informieren.

Die Corona-Krise bleibt das bestimmende Thema für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Land. Parallel zu einer Lockerung der Corona-Beschränkungen gilt seit Montag in Baden-Württemberg und im Rest Deutschlands eine Maskenpflicht beim Einkaufen und in Bussen und Bahnen sowie an Bahn- und Bussteigen. Auch selbstgemachte Modelle und Schals sind erlaubt - die Hauptsache ist, Mund und Nase sind bedeckt.

Lockert wird unter anderem das Besuchsverbot für Pflegeeinrichtungen. Das geht aus einem Schreiben an die Einrichtungen im Südwesten hervor, das der dpa vorliegt. Demnach sollen mit Schutzkleidung ausgerüstete nahestehende Personen ihre pflegebedürftigen Angehörigen künftig besuchen können, «wenn anderenfalls körperliche und seelische Schäden durch eine soziale Isolation drohen». Auch räumlich abgetrennte Besucherräume oder Besuchercontainerlösungen könnten - etwa durch Abtrennungen aus Plexiglas - eine Möglichkeit sein.

Der Schulbetrieb im Südwesten soll ab 4. Mai stark eingeschränkt und schrittweise wieder aufgenommen werden. Begonnen werden soll mit Schülern, bei denen in diesem oder im nächsten Jahr die Abschlussprüfungen anstehen. Obwohl viele Geschäfte im Südwesten nunmehr öffnen können, befindet sich der Handel weiterhin im Corona-Krisenmodus.

(dpa/lsw)

Krise belastet Burgen und Schlösser im Südwesten

03:54
28.04.2020
Die Burgen und Schlösser in Baden-Württemberg sind derzeit wegen der Corona-Krise geschlossen - viele Unternehmen trifft das hart. Der Verein Schlösser, Burgen, Gärten Baden-Württemberg fürchtet einen regelrechten Dominoeffekt, der in Gang gesetzt wurde. «Den Betreibern der Burgen – Privatleute, Kommunen und staatliche Einrichtungen – fehlen Beträge, die zusammengenommen mehrere Millionen ausmachen», teilte er mit. Damit seien vor allem auch im strukturschwachen ländlichen Raum Arbeitsplätze gesichert und die Sehenswürdigkeiten erhalten worden.

Zudem könnten Gastronomen und Pächter von Museumsshops ihre Angestellten nicht mehr bezahlen, Konzerte und Theaterstücke müssten abgesagt werden, die Künstler stünden vor dem Nichts. «Rechnungen an Zulieferer und Handwerker, Beherbergungsagenturen, Versicherungen, Wach- und Schließgesellschaften und viele mehr können nicht oder nur unter großer Anstrengung beglichen werden», hieß es bei dem Verein weiter. Sollten einige Unternehmen die Krise nicht überstehen, würde das der Vielfalt im Tourismus in Baden Württemberg schweren Schaden zufügen.

Nach Angaben des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart geht es in den kommenden Monaten darum, dass die Unternehmen wieder Einnahmen generieren können, ohne dabei die bereits zu verzeichnenden Erfolge bei der Eindämmung der Infektionsdynamik zu riskieren. Die schrittweisen Lockerungen der Beschränkungen könnten dabei eine Chance sein, sagte eine Sprecherin der Behörde. «Für viele Bürgerinnen und Bürger und ihre Familien wird es in diesem Jahr darum gehen, Alternativen zu bisher geplanten Reisezielen zu finden.»

(dpa/lsw)

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