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20200430184122

FDP-Abgeordneter fordert klare Kriterien

07:15
23.04.2020
Am Donnerstag will der FDP-Fraktionsvize Michael Theurer im Bundestag einen Antrag »Klare und transparente Kriterien für eine differenzierte Öffnungsstrategie« einbringen. »Es muss endlich klare und infektiologische begründete Kriterien geben, wer unter welchen Umständen was darf«, so Theurer in einer Pressemitteilung. Denkbar wäre seiner Meinung nach sogar eine Covid-19-Zertifizierung, um einen einheitlichen Kriterienkatalog zu erstellen, was Abstand, Kunden pro Quadratmeter oder die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln und Schutzmasken betrifft. Die Bürger wie auch die Unternehmen bräuchten derzeit vor allem Planungssicherheit. Krisenadäquates Vorgehen sei es jetzt, dies alles durchzudeklinieren, so der Abgeordnete. »Wir fordern die Regierung auf, der Bevölkerung transparent die Szenarien der wirtschaftlichen, gesundheitlichen und gesellschaftlichen Wiederaufnahme darzulegen und ein eventuelles Spannungsverhältnis deutlich zu machen. Demokratie und Rechtsstaat verpflichten die Regierung dazu«, so Theurer.

(sb)

Baiersbronn-Klosterreichenbach: Pfingstmarkt erst wieder 2021

07:13
23.04.2020
Da wegen des Coronavirus Großveranstaltungen bis 31. August verboten sind, ist nun auch der für den 1. Juni geplante Pfingstmarkt in Klosterreichenbach abgesagt worden. Dies sei eine Maßnahme zum Schutz vor der weiteren Ausbreitung des Coronavirus, teilt Marktmeisterin Petra Weigold mit. Zudem habe die Gesundheit jedes einzelnen Teilnehmers, sei es Marktbeschicker oder Besucher, oberste Priorität. Der Pfingstmarkt in Klosterreichenbach hat eine lange Tradition. Die Marktrechte sind aus klösterlicher Zeit erhalten geblieben. Schon vor Jahrhunderten wurden dem »Closter Reichenbach« zwei Jahrmärkte im Jahr zugestanden. Ursprünglich wurde der Markt von Bauern aus der Umgebung veranstaltet, die dort ihre landwirtschaftlichen Produkte verkauften. Die Ortschaftsverwaltung freut sich nun auf den Pfingstmarkt im kommenden Jahr, der für Montag, 24. Mai, 2021 terminiert ist.

(sb)

Corona beschert Daimler heftigen Gewinneinbruch

06:54
23.04.2020
Die Coronavirus-Krise mit geschlossenen Autohäusern und Stillstand in den Werken hinterlässt bei Daimler deutliche Spuren in der Bilanz. Im ersten Quartal brach der Gewinn vor Zinsen und Steuern um fast 78 Prozent auf nur noch 617 Millionen Euro ein, wie der Autobauer in der Nacht zum Donnerstag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Rechnet man Sondereffekte wie etwa die Kosten für die Dieselaffäre oder Umstrukturierungen heraus, bleiben im operativen Geschäft immerhin 719 Millionen Euro.

Auch die Aussichten für 2020 insgesamt sind düster. Zwar sei eine Prognose angesichts der immer noch kaum überschaubaren Folgen der Coronavirus-Pandemie schwierig, hieß es. Die Auswirkungen auf Kundennachfrage, Lieferketten und Fahrzeugproduktion könnten nicht detailliert und auf sicherer Basis geschätzt werden. Absatz, Umsatz und Ergebnis dürften am Ende aber unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Für den Absatz hatte Daimler das ohnehin schon erwartet. Der Umsatz hätte nach ursprünglicher Planung aber zumindest auf dem Niveau des Vorjahres liegen sollen, das operative Ergebnis sogar deutlich darüber.

Daimler hatte im ersten Quartal weltweit rund 477 400 Autos der Kernmarke Mercedes-Benz abgesetzt, das waren knapp 15 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im gleichen Maße gingen die Verkaufszahlen bei den Vans zurück. Deutliche Rückgänge gab es im wichtigsten Markt in China, wo die Ausbreitung des Coronavirus früher begonnen hatte. In Europa und in den USA, wo die Welle später einsetzte, gingen die Zahlen aber ebenfalls schon zurück.

Finanziell Federn lassen muss aber nicht nur die Auto- und Van-Sparte. Auch im Lastwagen- und Busgeschäft sowie in der Sparte für Mobilitäts- und Finanzdienstleistungen brach der operative Gewinn deutlich ein.

Der Konzern sieht sich finanziell dennoch gut aufgestellt für die Zeit nach der Corona-Krise: «Angesichts des Umstands, dass wir umfassende Maßnahmen zum Schutz unseres Barmittelbestands getroffen und unsere finanzielle Flexibilität erhöht haben, sind wir zuversichtlich, für die Zeit während und nach der Krise gut positioniert zu sein.» Der Konzern hatte zur Sicherheit erst kürzlich mit mehreren Banken eine Vereinbarung über eine neue Kreditlinie von 12 Milliarden Euro geschlossen.

Nach vier Wochen Stillstand in großen Teilen der Produktion fährt Daimler seine Werke seit Montag nach und nach und unter strengen Hygienevorgaben wieder hoch. Die Kurzarbeit, die seit dem 6. April gilt, läuft nach bisherigem Stand noch bis Ende des Monats weiter. Etwa 80 Prozent der rund 170 000 Beschäftigten in Deutschland sind davon in unterschiedlichem Maße betroffen.

Die vollständigen Quartalszahlen will Daimler am 29. April veröffentlichen.

(dpa)

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