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Nordschwarzwald: Kultursommer abgesagt

11:37
20.04.2020
Der erste gemeinsame Kultursommer der Region Nordschwarzwald wird aufgrund der aktuellen Beschlüsse der Bundesregierung zur Corona-Krise für 2020 abgesagt und in das Jahr 2021 verschoben.

Dies teilt der Regionalverband Nordschwarzwald mit. Die konzertierte Veranstaltungsreihe war für die Zeit vom 18. Juli bis zum 16. August vorgesehen. Allerdings seien Großveranstaltungen bis zum 31. August untersagt. "Wir bedauern diese Entscheidung außerordentlich. Ein derartiges Event können wir mit gutem Gewissen für 2020 so natürlich weder weiter planen noch durchführen", so Klaus Mack, Verbandsvorsitzender.

Mehr als 80 gemeldete Veranstaltungen hätten in dieser Zeit gebündelt die kulturelle Vielfalt der Region aufzeigen sollen. Bis zum 15. Juni seien bereits jetzt schon kleinere kulturelle Veranstaltungen verboten. Ob diese Frist verlängert werde, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden. Das Rossini-Festival in Bad Wildbad und das 21. Internationale Pforzheimer Musik- und Theaterfestival seien schon abgesagt. Weitere Absagen befürchten. Derzeit prüfe der Verband, wie die zahlreichen Online-Alternativen und Live-Streams in der Region gebündelt präsentiert werden könnten, um Kulturschaffenden in der Region über die Durststrecke zu helfen.

(sb)

Spahn will über Krankschreibung per Telefon nochmal reden

11:35
20.04.2020
Nach massiver Kritik am Auslaufen der telefonischen Krankschreibungen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Gespräche darüber angekündigt. Der Minister verwies am Montag zwar darauf, dass die Entscheidung von der Selbstverwaltung von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen getroffen wurde. Dennoch werde man im Lichte der Debatte das Gespräch mit der Selbstverwaltung suchen.

In der Corona-Krise war die Möglichkeit eingeführt worden, sich bei Erkältungssymptomen telefonisch krankschreiben zu lassen. Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und gesetzlichen Krankenkassen (G-BA) hatte dies am Freitag aber nicht mehr verlängert - gegen die Stimmen von Medizinern und Krankenhäusern. Arbeitnehmer, die sich wegen einer Erkältung krankschreiben lassen wollen, müssen dafür seit diesem Montag wieder beim Arzt vorsprechen.

Gesundheitspolitiker, Ärzteverbände, Gewerkschaften und Verbraucherschützer hatten das massiv kritisiert. Arbeitgeber hatten die Entscheidung, die Ausnahmeregelung auslaufen zu lassen, begrüßt. Der G-BA Vorsitzende Josef Hecken hatte den Schritt mit einer deutlichen Verlangsamung der Dynamik in der Corona-Krise begründet.

(dpa)

Lucha: Debatte über weitere Lockerungen ist falsch

11:32
20.04.2020
Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha hält eine Debatte über weitergehende Lockerungen der Corona-Auflagen für falsch. «Wir sollten uns jetzt nicht mit Öffnungsszenarien überbieten», sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur am Montag und erteilte entsprechenden Forderungen eine Absage. «Es kommt mir so vor, als hätten wir in den vergangenen Wochen ein soziales Projekt als Rollenspiel gemacht und könnten nun wieder in alte Muster zurückkehren.» Baden-Württemberg habe nach Bayern nach wie vor die zweithöchste Intensität bei den Infektionen. «Jetzt mehr zu versprechen, als sich verantwortlich halten lässt, wäre geradezu fahrlässig», sagte Lucha.

Zuvor hatte schon Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Debatte über vorsichtige Lockerungen in einigen Ländern kritisiert. Sie habe zu «Öffnungsdiskussionsorgien» geführt. Dies erhöhe das Risiko eines Rückfalls sehr stark, hatte Merkel gesagt.

Bund und Länder hatten sich nach fast vier Wochen Zwangspause vergangene Woche darauf geeinigt, dass von diesem Montag an kleine und mittlere Geschäfte bis zu einer Fläche von 800 Quadratmetern wieder öffnen dürfen. Die Details hängen von Branche und Bundesland ab. In den ersten Ländern ging für die Abschlussklassen die Schule wieder los. Die strikten Kontakt- und Abstandsregeln sollen allerdings mindestens bis zum 3. Mai weiter gelten.

Lucha rechnet sogar damit, dass zumindest die Abstandsgebote und die verschärften Hygieneregeln bis ins kommende Jahr hinein gelten könnten. «Das ist realistisch. Es wird Monate dauern, bis es einen Impfschutz gibt, und es kann sich auch ins kommende Jahr ziehen», sagte der Sozialminister. 

(dpa/lsw)

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