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Langsame Lockerung in Zeiten von Corona - Viele Läden öffnen wieder

03:46
20.04.2020
Nächste Phase in der Corona-Krise: Viele Geschäfte in Baden-Württemberg können wieder öffnen. Allerdings gelten präzise Regeln - kleinere Läden dürfen, große ab 800 Quadratmetern Verkaufsfläche dürfen nicht.

Nach wochenlangem Shutdown wegen der Corona-Krise dürfen von Montag an viele Geschäfte im Südwesten wieder öffnen. Die Regelung gilt für kleine und mittelgroße Läden von bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte die von Bund und Ländern zuvor vereinbarten Vorgaben am Wochenende verteidigt: «Sinn dieser Regelung ist es, dass nicht alle Geschäfte gleichzeitig öffnen, weil das einen Sog auf unsere Haupteinkaufsstraßen und Einkaufszentren zur Folge hätte», hatte er betont.

Die Wirtschaft, die FDP im Landtag sowie Innenminister Thomas Strobl (CDU) hatten die Vereinbarung kritisiert. Auch der Einzelhandelsverband hatte moniert, dass die Bedingung für die Öffnung die Größe des Geschäfts und die Art der Branche ist - und nicht die Einhaltung von bundesweit einheitlichen Hygienevorgaben beziehungsweise der Infektionsschutz.

Unabhängig von der Fläche dürfen auch Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen am Montag wieder öffnen. Cafés und Eisdielen dürfen jetzt, wie zuvor schon Gaststätten, außer Haus verkaufen. Büchereien können unter Auflagen wieder aufmachen. Voraussichtlich ab dem 4. Mai sollen auch Friseure ihre Dienste wieder anbieten können.

(dpa/lsw)

Kapitel

Sonntag, 19. April

Reproduktionszahl im Land liegt bei 0,6

18:18
19.04.2020
Am Sonntag (19. April) wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium vom Landesgesundheitsamt (LGA) Baden-Württemberg weitere 368 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 16.00 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 28.078 an. Davon sind ungefähr 15.861 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Damit ist die Zahl der Genesenen weiterhin höher als jene der noch Erkrankten. 

Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,6 angegeben. Ein R von 0,6 bedeutet, dass im Mittel jeder mit SARS-CoV-2 Infizierte deutlich weniger als eine weitere Person ansteckt und somit die Zahl der Neuerkrankungen abnimmt.

Das Durchschnittsalter der Infizierten beträgt 51 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 102 Jahren. Unter den nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) übermittelten COVID-19-Fällen war für 1.388 Personen angegeben, dass sie in medizinischen Einrichtungen gemäß § 23 Abs. 3 IfSG tätig sind. Zu den Einrichtungen zählen z. B. Krankenhäuser, Arztpraxen, Dialyseeinrichtungen, ambulante Pflegedienste und Rettungsdienste. Der Anteil der Fälle unter Personal in medizinischen Einrichtungen an allen übermittelten Fällen liegt bei mindestens 4,9 %. Da Angaben zur Tätigkeit bei vielen Fällen noch fehlen, liegt der Anteil möglicherweise auch höher.

Das Robert-Koch-Institut schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland derzeit als hoch ein, für Risikogruppen als sehr hoch. Die Wahrscheinlichkeit für schwere Krankheitsverläufe nimmt mit zunehmendem Alter und bestehenden Vorerkrankungen zu.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute aus den Landkreisen Bodenseekreis, Breisgau-Hochschwarzwald, Calw, Freudenstadt, Heidenheim, Hohenlohekreis, Rems-Murr-Kreis, Rottweil, Schwäbisch Hall, Schwarzwald-Baar-Kreis und Zollernalbkreis sowie aus der Stadt Freiburg insgesamt 15 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 965 an. Unter den Verstorbenen waren 597 Männer und 368 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 102 Jahren. 62 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

(pm)

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