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Der Anfang der Entdeckungsreise

09:38
09.12.2020
Also erst einmal ein paar Schritte zurück zum Ausgangspunkt von female.vision – und vor allem wie die Bertelsmann Stiftung und das Camp Q zu wichtigen Katalysatoren dafür wurden. Für Annette von Wedel stand schon lange fest, dass Frauen in der jetzigen Situation nicht einfach nur ermutigt werden müssen, damit es zu mehr Gleichberechtigung kommt. Das, so betont sie, zeigt das falsche Bild von Frauen: „So wirken Frauen doch nur wie der Sand im Getriebe, der alles nur aufhält!“ Das eigentliche Problem aber ist das System dahinter: „Die Spielregeln und Rahmenbedingungen stimmen nicht. Die sind von Männern für Männer gemacht. Darum kann man nicht einfach die Hälfte des Kuchens an Frauen verteilen – sondern muss darüber nachdenken, dass dieser Kuchen vielleicht gar nicht schmeckt und wir – Frauen und Männer gemeinsam – einen anderen backen sollten, der dann allen viel besser schmeckt!“

Diese Gedanken brachen förmlich aus ihr heraus, als sie mit Martin Spilker von der Bertelsmann Stiftung ins Gespräch kam, warum Frauen trotz vieler Trainings immer noch oft in der Karriere zurückstecken. Spilker ermutigte von Wedel, dazu einen Blogartikel zu schreiben und als Impulsgeberin für das Camp Q 2019 mit genau diesen Ideen aufzutreten – wodurch das Camp Q zur Keimzelle von female.vision wurde. Denn von Wedel sprach mit solcher Energie darüber, dass Katja Anclam Feuer fing. Anclam sprach sie nach dem Vortrag begeistert darauf an, die beiden erkannten, dass sie diese Vision teilten – und so brach female.vision zu seiner Expedition auf.

Dr. Diana Mantel

Die Reise geht los

09:38
09.12.2020
Das Ziel, dieses neue, gerechtere System, das war beiden klar – nur wie sollte diese Reise ablaufen, welche Stationen waren wichtig und vor allem: Wie gelangt man zu diesem Ziel? Das war noch völlig offen, aber die beiden legten ihre unterschiedlichen Begabungen zusammen und entwickelten die erste Station: den female.vision Herbst Summit 2019 in Berlin – an einem symbolischen Ort, in einer Location mitten im ehemaligen Todestreifen. Dass 30 Jahre später dort ein Summit stattfinden kann beweist, dass auch eine friedliche Revolution erfolgreich ein System ändern kann.

Und der erste female.vision Herbst Summit war erfolgreich, was vor allem an den vielen Menschen lag, die in diesem Experimentierraum zusammenkamen: „Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Ecken kommen, bringen einen ganz zwangsläufig dazu, neue Wege einzuschlagen – so kann man Neuland erobern.“ Für den Summit wählten die beiden eine Mischung aus starken Impulsen einzelner Aktivistinnen und Teamarbeit in Workshop-Sessions. Denn das Ganze sollte alle dazu bringen, eigene Projekte umzusetzen, wie von Wedel betont: „Auch das ist uns wichtig: Mut zuzusprechen, Menschen dazu zu bringen, ihre eigenen Ideen zu verfolgen und dabei zu entdecken: Jemand zeigt für die gleiche Sache Herzblut, also machen wir zusammen weiter.“ So bogen schon hier erste weitere Projekte ab, wie die sehr erfolgreiche Podcast-Reihe dreier Teilnehmerinnen.

Dr. Diana Mantel