Letztes Update:
20200622094458

Aufarbeitung der Politik

09:09
22.06.2020
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich für eine umfassende Aufarbeitung der deutschen Corona-Politik durch den Bundestag ausgesprochen. "Ich hielte es für eine gute Idee, wenn der Gesundheitsausschuss zusammen mit ausgewiesenen Experten eine große Evaluation erarbeitet, aus der wir für die nächste vergleichbare Situation lernen können", sagt Spahn den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft.

Auf die Frage nach einem eigenen Untersuchungsausschuss, der sich auch mit möglichen Fehlern beschäftigen könnte, sagt Spahn, dies sei "Sache des Bundestags". Die Regierung habe stets auf Grundlage des aktuellen Wissensstands entschieden. "Wir haben jeden Tag dazugelernt. Es gab viel Unbekanntes. Trotzdem müssen Entscheidungen getroffen werden." Nicht zu handeln, sei in einer Krise keine gute Alternative.

dpa

Lage in Deutschland

08:12
22.06.2020
Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 537 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 190-359 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Morgen meldete (Datenstand 22.06., 0 Uhr). 8885 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 3 im Vergleich zum Vortag. Etwa 175.300 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, stieg nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 21.6., 0.00 Uhr, auf 2,88 (Vortag: 1,79). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel zwischen zwei und drei weitere Menschen ansteckt. 

dpa

Senioren in Japan

07:28
22.06.2020
Im rasant alternden Japan wächst angesichts der andauernden Corona-Krise die Sorge über Millionen von alleinstehenden Senioren. Experten rufen zu verstärkter Hilfe für die Betreuung dieser alten Menschen auf. Schätzungen zufolge leben in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt inzwischen rund sieben Millionen Senioren allein. Doch wegen der Pandemie ist es für Betreuer oft nicht möglich, die Senioren zu Hause aufzusuchen und sich in direkten Gesprächen nach ihrem Befinden zu erkundigen. Dies schüre die Sorge, dass mehr alte Menschen einen einsamen Tod sterben, so die Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun".

"Kodokushi" (Einsamer Tod) ist in Japan seit längerem ein ernstes gesellschaftliches Problem. Kein anderes Industrieland altert angesichts niedriger Geburtenraten so schnell wie Japan. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung ist inzwischen älter als 65 Jahre. Wegen der zunehmenden Abwanderung junger Menschen in Großstädte wie Tokio sterben ganze Landstriche in dem Inselreich aus. Zurück bleiben oft nur noch die Alten. Millionen von ihnen leben auf sich allein gestellt.

dpa