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Deutschlands Küsten bereiten sich auf Corona-Sommer vor

09:55
12.06.2020
Scharbeutz/Rostock/Sankt Peter-Ording.  Um die im Sommer
erwarteten Ströme von Urlaubern und Tagesgästen zu lenken, lassen
sich Deutschlands Orte an Nord- und Ostsee einiges einfallen: von
Bodenaufklebern mit Abstandsregeln, Einbahnstraßensystemen am Strand bis hin zu Strand-Apps. Schleswig-Holstein etwa setzt bei der
Unterbindung größerer Menschenansammlungen in Ferienorten und an
Stränden auch auf digitale Lösungen.

An der Lübecker Bucht wird gerade eine sogenannte Strand-App
entwickelt. Eine echte App wird die Anwendung zwar nicht, wie Doris
Wilmer-Huperz, Pressesprecherin der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht,
sagt. Geplant sei aber eine Internetplattform, die im Prinzip so
funktioniert wie die Onlinebuchung eines Theaterplatzes.

Die Strände an der Lübecker Bucht sind eher schmal und auch bei
Tagesgästen populär - das Einhalten der Abstandsregeln fällt da
schwerer als beispielsweise auf den nordfriesischen Inseln oder in
Sankt Peter-Ording. Verantwortliche winken hier denn auch ab: die
Strände seien breit genug, um sich aus dem Weg zu gehen.

Auch auf Usedom in Mecklenburg-Vorpommern ist keine App geplant.
Anders als in Schleswig-Holstein gelten in Mecklenburg-Vorpommern
aber noch Betretungsverbote für Tagesgäste aus anderen Bundesländern.


Auch auf den ostfriesischen Inseln wie Norderney und Borkum sind
weder Leitsysteme noch Strandreservierungen vorgesehen. «Wir haben
nach wie vor ein Korrektiv: das Verbot von Tagestouristen», sagt der
Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft Ostfriesische Inseln.

Der Tourismuschef von Rostock-Warnemünde, Matthias Fromm, ist
zufrieden mit dem Start der Saison: «Es ist schön, uns wieder als
Gastgeber präsentieren zu können.»

dpa