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20200611130033

Grenzen zu Dänemark

11:05
11.06.2020
Vor der Öffnung seiner Grenzen für Touristen bereitet sich Dänemark auf einen Ansturm deutscher Ferienhausurlauber vor. Am Montag werden deutsche Gäste in rund 14.000 gebuchten Ferienhäusern erwartet, darunter allein 5300 in Südjütland, wie der dänische Rundfunksender DR unter Verweis auf Zahlen des zuständigen Branchenverbandes berichtet. 91 Prozent der gesamten Buchungen sind demnach in Jütland und Fünen eingegangen.

Im vergangenen Jahr hatten Urlauber insgesamt rund 20,7 Millionen Übernachtungen in dänischen Ferienhäusern gebucht. Mit knapp 13,3 Millionen Übernachtungen machten deutsche Gäste davon fast zwei Drittel aus. Diese Zahlen sind aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Grenzschließung in Dänemark in diesem Frühjahr jedoch massiv eingebrochen. Ab Montag werden deutsche, norwegische sowie isländische Urlauber aber wieder nach Dänemark gelassen, sofern sie mindestens sechs Übernachtungen außerhalb Kopenhagens gebucht haben. 

dpa

Weiteres Konjunkturpaket

09:32
11.06.2020
Deutschland braucht aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ein weiteres Konjunkturpaket. Rund 192 Milliarden Euro sollen demnach in den nächsten zehn Jahren investiert werden: etwa in Kitas und Ganztagsschulen, in Schlüsseltechnologien, Unternehmensgründungen, eine Entschuldung der Kommunen und eine Umstiegsprämie für Menschen, die vom Auto auf Fahrrad, Bus und Bahn wechseln. Ziel müsse ein digitaler, ressourcen- und klimaschonender Umbau der Industrienation sein, teilt das Institut mit. Die Bundesregierung plant, die Wirtschaft in der Krise bis 2021 mit 130 Milliarden Euro anzukurbeln. 

dpa

Reisewarnung

07:27
11.06.2020
Die Bundesregierung will die Reisewarnung für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union bis zum 31. August verlängern. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen aber Ausnahmen für einzelne Länder gemacht werden können, die bestimmte Kriterien erfüllen. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet.

Außenminister Heiko Maas (SPD) hatte am 17. März nach Ausbruch der Pandemie eine Reisewarnung für alle rund 200 Länder der Welt ausgesprochen - ein beispielloser Schritt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde nur bei einer Gefahr für Leib und Leben etwa in Kriegsgebieten vor Reisen gewarnt - und damit eine kostenlose Stornierung ermöglicht. In der vergangenen Woche beschloss das Bundeskabinett, die Reisewarnung am 15. Juni für 31 europäische Länder aufzuheben. Dazu zählen die 26 Partnerländer Deutschlands in der Europäischen Union, das gerade aus der EU ausgetretene Großbritannien und die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein.

dpa

Zahl der Neuinfektionen in Göttingen sinkt weiter

04:20
11.06.2020
Die Lage in Göttingen hat sich nach dem jüngsten Corona-Ausbruch weiter leicht entspannt. Der statistische Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in Stadt und Kreis Göttingen innerhalb von sieben Tagen sei auf 31,43 gesunken, sagte ein Stadtsprecher am Mittwoch. Am Montag und Dienstag waren es noch 42,72 beziehungsweise 35,4. Ab einem Wert von 50 könnte es weitere Beschränkungen des öffentlichen Lebens in Stadt oder Kreis geben.

Die Stadt hatte daraufhin alle Schulen und einige Kindertagesstätten geschlossen sowie den Vereinen jeden Mannschaftssport untersagt. Angesichts der Entwicklung sei es nun das Ziel, die Schulen ab Montag wieder zu öffnen, sagte der Sprecher. In Stadt und Landkreis waren am Mittwoch 204 Menschen am Coronavirus erkrankt.

Nach Darstellung der Stadt war es zu dem Corona-Ausbruch gekommen, weil Familienmitglieder bei privaten Feiern aus Anlass des muslimischen Zuckerfestes gegen geltende Maßnahmen verstoßen hatten. In der Folge gab es 175 Infektionen. Zuvor wurden in Göttingen wochenlang kaum noch Neuinfektionen registriert.

Göttingens Sozialdezernentin Petra Broistedt (SPD) bedauerte einem Bericht des „Göttinger Tageblattes“ (Mittwoch) zufolge in einer Sitzung des Sozialausschusses, in Zusammenhang mit den Feiern den Begriff „Großfamilien“ verwendet zu haben. Dies habe zur Stigmatisierung von Menschen geführt. Der Stadtsprecher bestätigte den Bericht. Broistedt sagte nach seinen Angaben: „Die Wortwahl hat Raum für Vorurteile und voreilige Schlussfolgerungen geboten. Das war zu keiner Zeit Intention der Stadtverwaltung. Es ist nicht in unserem Sinn, Menschen zu diskriminieren.“

Die Göttinger CDU forderte, den für das Infektionsgeschehen Verantwortlichen die gesetzlich festgelegten Bußgelder aufzuerlegen. Es sei dabei völlig egal, welche Herkunft oder Religion diese Menschen haben, sagte der Fraktionsvorsitzende Olaf Feuerstein. Es gehe einzig darum, ob ein Fehlverhalten vorliege oder nicht. „Wenn man sich das Ausbruchsgeschehen im Landkreis und der Region anschaut, sind fast alle davon auf das Fastenbrechen zum Ende des Ramadan in Göttingen zurückzuführen“, sagte Feuerstein. 

dpa