Jeden Tag gibt es neue Meldungen in Bezug auf die Corona-Pandemie, manche geben Anlass zur Hoffnung, andere hingegen lassen einen verzweifelt zurück. Wann hat diese Krise endlich ein Ende? Ich komme an Grenzen, soll heißen, meine eigentlich durchweg gute Laune geht mehr und mehr flöten. Es fehlt mir einiges. Seien es die Umarmungen. Oder die Abstände, bei denen man fast den Eindruck einer Abwehrhaltung hat, getreu dem Motto: „Komme mir bloß nicht zu nahe“. Das muss so sein, wenn wir weiter einigermaßen Herr der Pandemie sein wollen. Einkaufen mit Mundschutz, richtig und nötig, doch wenn ich mittags etwas mit Knoblauch gegessen habe, ist Einkaufen wirklich keine Freude. Sie wissen, wovon ich rede. Und dann die Arbeit. Eigentlich ist immer etwas los. Auf den Sportplätzen sowieso, in den Vereinen noch mehr. Tage, an denen die Nachrichtenlage in der lokalen Sportwelt eher mau ist, sind über das Jahr verteilt an einer Hand abzuzählen. Und jetzt bewegt sich nichts. Okay, so langsam werden Beschränkungen gelockert, aber wenn ein Verein darüber berichtet, wie er unter diesen Bedingungen wieder trainiert, ist es bei den anderen Vereinen nicht anders. Ich hätte nicht gedacht, dass unliebsame Alltagsdinge, die auf der Arbeit getan werden müssen, auf einmal fehlen. Sie wollen jetzt natürlich wissen, welche ich da meine. Nee, das verrate ich natürlich nicht. Denn obwohl vieles auf Abstand passiert, möchte ich mir es ja nicht verscherzen mit einigen Vereinsmenschen. Denn es gibt ein Leben nach der Pandemie. Und dann dürfen wir wieder alles das machen, was heute nicht möglich ist. Natürlich auch die unliebsamen Dinge. Bis dahin muss ich mich durchbeißen. Ich bemühe mich. Ich mache mich jetzt einmal auf die Suche nach meiner guten Laune.
Dirk de Vries