Letztes Update:
20200509093956

Corona-Tagebuch

09:39
09.05.2020
Das Arbeiten im Homeoffice hat Vor- und Nachteile. Sicherlich ist die gewohnte Umgebung ein Vorteil, schließlich ist es im eigenen Heim immer angenehm. Dazu gibt es im Kleinraumbüro deutlich mehr Ruhe als im Großraumbüro. Wer, wie ich, gerne viel am Telefon lacht und dabei nicht gerade leise ist, sieht sich zu Hause nicht mehr den bösen Blicken der Kollegen ausgesetzt. Obwohl, es sind die Kollegen, die einem fehlen. Einfach einmal nur unsinniges Zeug reden, Spaß haben, dann wieder über die Arbeit interagieren, oder in der Küche beim Kaffee den neusten Flurfunk austauschen. Das fehlt im Homeoffice natürlich.

Doch es sind zu Hause andere Dinge, die schlecht sind oder einem fehlen. Die Motivation, morgens sich gewohnt anzuziehen und nicht im Schlafanzug bei der Telefonkonferenz zu sitzen. Die Kollegen wundern sich, warum die Kamera aus ist? Unterwegs zur Arbeit einige Menschen zu treffen, mit denen belanglose, interessante oder wichtige Informationen ausgetauscht werden. Viele Geschichten entstehen auf dem Weg zur Arbeit, weil es neben den Treffen dazu auch noch viel zu sehen gibt, obwohl der Weg zugegebenermaßen nicht lang ist.

Und dann die Telefonate. Bildanrufe über die sozialen Medien sind mir ein Graus, weil vieles verzögert rüberkommt. Ganz schlimm ist es, wenn der Gegenüber sein Handy als Handshaker nutzt, da bekomme ich ein Schleudertrauma. Manchmal redet mein Gegenüber schon, aber der Ton kommt zwei Sekunden später. Das kann lustig sein, nervt aber auch oft. Und ich möchte gerne sehen, was mein Gegenüber denkt, wenn ich frage, wenn ich etwas einwerfe ins Gespräch, wenn ich ihm auf den Zahn fühle.

Corona stellt uns weltweit vor große Herausforderungen, die abzusehen noch gar nicht möglich sind. Diese Pandemie stellt aber auch jeden einzelnen von uns im täglichen Leben vor Beeinträchtigungen, die an die Substanz gehen. Und in denen oft Grenzen erreicht oder überschritten sind. Die Frage, „Wann ist wohl wieder alles normal?“bekommt immer mehr Raum.

Dirk de Vries

Roy Horn ist tot

08:10
09.05.2020
«Siegfried & Roy»-Magier Roy Horn ist tot. Er sei am Freitag (Ortszeit) in Las Vegas an den Folgen von Covid-19 gestorben, wie Sprecher Dave Kirvin mitteilte. Horn wurde 75 Jahre alt.

Der in Nordenham bei Bremen geborene Dompteur und sein Partner Siegfried Fischbacher waren für ihre Auftritte mit weißen Tigern und Löwen weltbekannt.

Johannes Booken

Neue Wörter

07:13
09.05.2020
Die Corona-Krise bringt neue Wörter hervor oder rückt solche in den Fokus, die schon lange im Sprachschatz schlummern. Ob neue Wörter mit einem Eintrag in den Duden geadelt werden, darüber entscheidet die Dudenredaktion. "Heißer Kandidat für die Aufnahme in den Duden ist die durch das Coronavirus ausgelöste Lungenerkrankung Covid-19", erläutert die Leiterin der Berliner Redaktion, Kathrin Kunkel-Razum. Unter Beobachtung stehen die Anglizismen Lockdown, Shutdown und Social Distancing; wenn sie über längere Zeit in verschiedenen Textarten zu finden sind, werden sie ebenfalls in die sogenannte Rechtschreib-Bibel aufgenommen. Weniger Chancen darauf haben die Begriffe Corona-Party und Infodemie.

dpa