Endlich geht es wieder los: Für viele ein wohl eher ungewohnter Satz, wenn man ihn in Verbindung mit der Teilnahme am Schulunterricht ausspricht. Dennoch ist die Wiederaufnahme des gewohnten Schulbesuchs für viele Berufsschüler aus meinem Umfeld eher mit Erleichterung als Lustlosigkeit verbunden. Nach mehreren Wochen im Homeschooling geht es auch für mich endlich wieder in den Klassenraum - wenn auch nur im kleinen Rahmen und unter bestimmten Auflagen.
Als angehende Medienkauffrau Digital und Print im zweiten Lehrjahr besuche ich im Normalfall einmal wöchentlich die BBS Haarentor in Oldenburg. Corona-bedingt fand der Unterricht in den letzten Wochen jedoch von zuhause aus statt: Telefon-und Videokonferenzen ersetzten den persönlichen Kontakt mit Lehrkräften und Mitschülern. Aufgaben wurden unterdessen über Moodle, eine Onlineplattform auf der Lehrkräfte Unterrichtsmaterialien für ihre Schüler bereitstellen, erteilt. Trotz der aktuellen Lockerungen bleibt der digitale Unterricht auch in Zukunft ein fester Bestandteil meines Alltags, denn die persönliche Teilnahme am Unterricht rotiert vorerst alle zwei Wochen. Unsere Berufsschulklasse, bestehend aus zwölf angehenden Medienkaufleuten, wurde in zwei geteilt. Während die eine Gruppe am Unterricht in Oldenburg teilnimmt, erledigt die andere Gruppe ihre Aufgaben von zuhause aus und umgekehrt.
Den betrieblichen Teil meiner Ausbildung absolviere ich seit kurzem übrigens in der Redaktion der Emder Zeitung. Am kommenden Dienstag tausche ich dann meinen frisch eingerichteten Arbeitsplatz gegen den unbequemen Schulstuhl von gefühlt 1985 - und das sogar ausnahmsweise mit Vorfreude. Neben meinen Unterrichtsmaterialien wandert ab sofort auch eine Schutzmaske und eine kleine Flasche Desinfektionsmittel in meine Tasche. Nicht zu vergessen für einen Koffein-Junkie wie mich bleibt außerdem die Thermoskanne gefüllt mit Kaffee, denn unsere Cafeteria auf dem Schulgelände bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
Carmen Böhling