Kinder sind einer Analyse in Deutschland zufolge vermutlich genauso ansteckend wie Erwachsene. Die Zahl der Viren, die sich in den Atemwegen nachweisen lässt, unterscheide sich bei verschiedenen Altersgruppen nicht, berichten Forscher um den Virologen Christian Drosten von der Berliner Charité in einer vorab veröffentlichten und noch nicht von unabhängigen Experten geprüften Studie. Die Forscher warnen vor einer uneingeschränkten Öffnung von Schulen und Kindergärten. Bei der Beurteilung der Ansteckungsgefahr müssten die gleichen Annahmen zugrunde gelegt werden, die auch für Erwachsene gelten, schreiben die Forscher.
Bisher sei unklar, inwieweit Kinder das Virus an andere weitergeben. Die Untersuchung dieser Frage sei schwierig, gerade weil die Schulen früh geschlossen wurden und weil das Virus vor allem in der Anfangsphase der Epidemie vor allem von erwachsenen Reisenden weitergegeben wurde. Das Team um Drosten hat in Proben von 3712 Infizierten, die seit Januar in einem Berliner Testzentrum untersucht wurden, die Menge an Sars-CoV-2-Viren bestimmt.