Letztes Update:
20200402140640
US-Präsident Trump spricht über das Coronavirus im Rosengarten des Weißen Hauses.

Trump bereitet USA auf dramatische Zahlen vor

04:38
30.03.2020
US-Präsident Donald Trump hat die Amerikaner in der Coronavirus-Krise auf dramatische Opferzahlen vorbereitet. Wenn es gelinge, die Todeszahl durch Eindämmungsmaßnahmen auf 100 000 zu begrenzen, "dann haben wir alle zusammen einen guten Job gemacht", sagte Trump am Sonntagabend bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Er fügte hinzu: "Das ist eine furchtbare Zahl." Trump kündigte zudem an, bis Montag geltende Richtlinien zur sozialen Distanzierung um einen Monat bis Ende April auszuweiten.

Joachim Vonderthann

Epidemiologe: Fokus mehr auf Risikogruppen

21:00
29.03.2020
Der Epidemie-Experte Gerard Krause hat davor gewarnt, mit extremen Abwehrmaßnahmen der Gesellschaft insgesamt zu schaden. "Man muss aufpassen, dass man aus Ohnmacht vor dieser Situation nicht überschießende Handlungen vornimmt, die möglicherweise mehr Schaden anrichten können als die Infektion selbst", sagte der Abteilungsleiter Epidemiologie am Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung dem ZDF.

"Wir wissen, dass zum Beispiel Arbeitslosigkeit Krankheit und sogar erhöhte Sterblichkeit erzeugt. Sie kann Menschen auch in den Suizid treiben. Einschränkung der Bewegungsfreiheit hat vermutlich auch weitere negative Auswirkung auf die Gesundheit der Bevölkerung", erklärte Krause.

"Ich bin der Meinung, dass wir den Schwerpunkt unserer Aufmerksamkeit und auch unserer Ressourcen auf den Schutz des Risikogruppen richten sollten und dass wir versuchen sollten, möglichst schnell diese sehr generalisierten Ausgangsbeschränkungen und Geschäftsschließungen zu lockern, so früh es geht. Wir sollten uns darauf einstellen, das frühzeitig und zugleich vorsichtig zu tun", sagte er.

Dennoch könne es Erkrankungen und Todesfälle auch bei jungen Menschen geben. "Es könnte auch hier in Deutschland eine Phase geben, in der möglicherweise nicht jeder beatmet werden kann, der beatmet werden müsste. Ich glaube nicht, dass die Maßnahmen, wie auch immer sie verschärft werden, in der Lage sind, das komplett zu verhindern. Wir müssen als Gesellschaft verstehen, dass es Naturereignisse gibt, die man nicht komplett ungeschehen machen kann."

Joachim Vonderthann