Der tschechische Außenminister Tomas Petricek hat mit seinen Kollegen aus Österreich und der Slowakei über eine baldige Grenzöffnung verhandelt. „Wir sind zuversichtlich, dass Mitte Juni ein Mini-Schengen entstehen kann“, sagte der Sozialdemokrat nach der Videoschalte am Dienstag. Am weitesten seien die Gespräche über eine Öffnung für Touristen mit Österreich. Man wolle zusätzlich auch Ungarn einbeziehen. Tschechien hatte Mitte März einen weitgehenden Einreisestopp für Ausländer verhängt.
In Deutschland würden sich die Coronavirus-Fallzahlen zwar bessern, sagte Petricek, es gebe aber noch „mehrere Fragezeichen“. Dies betreffe unter anderem Transitreisende aus „Risikostaaten“ wie Frankreich, wie der 38-Jährige sagte. Deshalb sei die Regierung in Prag bisher nicht bereit, ein konkretes Datum zu nennen. Unterdessen kündigte Innenminister Jan Hamacek an, dass ab dem 26. Mai weitere Grenzübergänge für tschechische Bürger, Berufspendler mit Ausnahmegenehmigung und den Warenverkehr geöffnet werden.
In Tschechien gab es bis Dienstag 8594 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. 299 Todesfälle wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.