Letztes Update:
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Frankreich muss Versammlungsverbot in Gotteshäusern aufheben

18:02
18.05.2020
Frankreichs Staatsrat hat die Regierung angewiesen, das absolute Versammlungsverbot in Gotteshäusern aufzuheben. Stattdessen müsse die Regierung Maßnahmen erlassen, die dem Kampf gegen das Coronavirus angemessen seien und Gottesdienste ermöglichen, teilte der Staatsrat als oberstes Verwaltungsgericht am Montag mit. Religionsfreiheit sei ein Grundrecht - dazu zähle auch, kollektiv an Zeremonien in Gotteshäusern teilzunehmen. Sie müsse jedoch mit dem Gesundheitsschutz in Einklang gebracht werden.

Trotz Lockerungen sind in Frankreich Gottesdienste noch mindestens bis zum 2. Juni verboten. Ausgenommen sind etwa Beerdigungen. Mit Blick auf die Tatsache, dass in Frankreich Treffen von bis zu zehn Menschen seit Beginn der Lockerungen erlaubt sind, sei ein absolutes Versammlungsverbot in Gotteshäusern nicht verhältnismäßig, hieß es. Der Staatsrat forderte den Premierminister auf, innerhalb von acht Tagen, Regeln zu erlassen, die Zusammenkünfte in religiösen Einrichtungen wieder ermöglichen. Das Verbot sei eine schwerwiegende Verletzung der Religionsfreiheit.

Tom Rüdell

Hoffnung und Hürden: Wie wird der Sommerurlaub?

18:00
18.05.2020
Ob ans Meer in Kroatien oder in die österreichischen Berge: Hält der Trend bei den Corona-Zahlen an, sind in Europa einige Grenzen ab 15. Juni wieder offen. Die Tourismusbranche auf der einen und die Urlauber auf der anderen Seite schöpfen Hoffnung. Einige Länder bereiten sich schon vor - andere müssen teils noch hohe Hürden überwinden. 

Tom Rüdell

Portugal lockert weiter

17:04
18.05.2020
 In den Gaststätten Portugals darf man sich erstmals seit Mitte März wieder zu einem Pastel de Nata, dem typischen Pudding-Törtchen, hinsetzen - oder Stockfisch in Sahnesoße bestellen. Landesweit begann am Montag die zweite Phase des Exitplans aus Maßnahmen der linken Regierung von Ministerpräsident António Costa in der Corona-Pandemie. Die Portugiesen durften sich über die Wiedereröffnung der Restaurants, Cafés und Kneipen freuen. Auch Schulen, Kindertagesstätten, Museen und Läden mit bis zu 400 Quadratmetern Fläche nahmen unter strengen Sicherheitsauflagen den Betrieb wieder auf. Die Menschen dürfen zudem erstmals wieder Verwandte in Altenheimen besuchen.

Costa hatte Ende April einen Drei-Phasen-Plan zum „schrittweisen und vorsichtigen“ Ausstieg aus dem Lockdown vorgestellt. Am Montag mahnte der sozialistische Politiker die rund zehn Millionen Bürger Portugals erneut zur Vorsicht. „Wir dürfen die Erfolge, die wir bisher mit so viel Mühe erzielt haben, nicht aufs Spiel setzen“, sagte er vor Journalisten. Es gebe viele Menschen, die zwei Monate lang nicht ein einziges Mal aus dem Haus gegangen seien.

„Phase 3“ soll am 1. Juni starten. Dann werden auch Kinos, Theater sowie Einkaufszentren wieder ihre Pforten öffnen dürfen, wenn auch zunächst noch mit deutlich reduziertem Gästevolumen. Konkrete Pläne für die Wiederaufnahme des Tourismus gibt es vorerst nicht.

Portugal ist im Vergleich zu anderen Ländern Europas bisher relativ gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Grund war vor allem eine schnelle Reaktion der Behörden auf das Virus. Es gab einen sechswöchigen Ausnahmezustand mit starken Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle lag am Montag in Portugal bei knapp 30 000. Mehr als 1200 Menschen starben bisher in Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19.

Tom Rüdell