Die soziale Ungleichheit in Deutschland hat sich aus Sicht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands durch die Pandemie deutlich verschärft. Die Armutsgefährdungsquote erreichte mit 16,6 Prozent im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand, wie der Verband bei der Vorstellung des "Armutsbericht 2022" in Berlin mitteilte. Demnach leben 13,8 Millionen Menschen in Deutschland unterhalb der entsprechenden Grenze - 600.000 mehr als vor der Pandemie.
Angesichts der aktuell hohen Inflationsrate rechnet der Verband mit einer weiteren Verschärfung der Lage und fordert von der Bundesregierung ein zielgerichtetes Entlastungspaket für einkommensarme Haushalte. "Die Befunde sind erschütternd, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie schlagen inzwischen voll durch", sagt Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Noch nie habe sich die Armut in jüngerer Zeit so rasant ausgebreitet wie in der Pandemie.