Das Produktionsteam sei ”auf ein absolut notwendiges Minimum“ verkleinert worden. ”Ebenso verzichten wir auf Maske, Tonverkabelung und Dreharbeiten in Fremdmotiven. Die Castings für unsere Reality Soaps sind bereits seit geraumer Zeit ausgesetzt.“ Die Produktionen sicherten Jobs und die wirtschaftliche Existenz vieler Mitwirkender. Man entscheide ”täglich neu, ob eine gegebenenfalls eingeschränkte Weiterarbeit möglich oder eine Unterbrechung geboten ist“.
Zusätzlich zum Dreh für die Folgen, die später ausgestrahlt werden, gibt es jetzt auch eine Live-Sendung, die den regulären Episoden von montags bis freitags vorangestellt wird. ”Wechselnde Moderatorenpaare führen durch die Sendung und begrüßen via Schalte Darsteller sowie Zuschauer in ihrem Zuhause und sprechen mit Überraschungsgästen“, berichtete RTLzwei. Den Auftakt machen Laura Maack (”Paula“) und Manuel Denniger (”Rick“). Start der Livesendung ist am Montag um 19.00 Uhr. Im Anschluss folgt wie gewohnt eine neue ”BTN“-Episode.Die meisten TV-Serienproduktionen in Deutschland sind wegen der Corona-Pandemie für die nächste Zeit unterbrochen worden. So ruhen die Drehs zu den ARD-Formaten ”Sturm der Liebe“ und ”Rote Rosen“. Sie werden mit einem recht großen Vorlauf produziert, daher kann das Erste noch voraussichtlich bis Ende Mai neue Folgen zeigen. ”Danach stehen Wiederholungen auf dem Programm“, sagte eine ARD-Sprecherin. ”Alles andere lässt sich beim derzeitigen Stand noch nicht absehen.“
RTL hatte am vergangenen Wochenende mitgeteilt, dass die Produktionsfirma vorübergehend den Drehbetrieb der drei Daily-Produktionen ”Alles was zählt“, ”Unter uns“ und ”Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ ausgesetzt hat, ”um Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen“. Die Zeit solle ”hauptsächlich dazu genutzt werden, um gemeinsam mit Autoren und dem Team die Workflows sowie die Drehbücher an die neuen Bedingungen anzupassen“. Die schon abgedrehten Folgen laufen noch eine Weile weiter. ”Auch die 7000. Folge von GZSZ wird wie geplant am 29. April bei RTL ausgestrahlt“, so ein Sprecher.Die Corona-Pandemie wird die Wirtschaft stark beschädigen – das ist das Ergebnis eines Sondergutachtens, das die Wirtschaftsweisen am Montag vorgelegt haben. Für die Wochenblattverlage ist die Situation bereits jetzt dramatisch. Um die Zeitungszustellung weiter aufrecht erhalten zu können, fordert der BVDA eine unbürokratische Corona-Soforthilfe.
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben die Verlage kaum mehr Einnahmen. Viele Verlage verzeichneten in den vergangenen Wochen Verluste bei Werbeeinnahmen von 80 bis 90 Prozent. "Da sich kostenlose Wochenzeitungen ausschließlich über Werbeeinnahmen finanzieren, haben sie keine Möglichkeit, diese dramatischen Umsatzrückgänge zu kompensieren", erklärt Dr. Jörg Eggers, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter.
BVDA fordert unbürokratische Hilfe
Umso wichtiger ist es, dass die Politik die Verlage mit einer Soforthilfe jetzt schnell und unbürokratisch unterstützt. "Wenn Tages- und kostenlose Wochenzeitungen nicht mehr zugestellt werden können, sind weite Teile der Bevölkerung von direkten Informationen aus ihrem Lebensumfeld faktisch abgeschnitten. Diese Menschen wären dann komplett sozial isoliert", stellt Eggers fest. Sollten die Verlage nicht in der Lage sein, ihren komplexen Zustellapparat aufrecht zu erhalten, würden zudem viele der rund 200.000 angestellten Zustellerinnen und Zusteller ohne Auffangnetz direkt in die Grundsicherung abrutschen.