Letztes Update:
20200331112624

Schließung von Werkstätten und Tagespflege belastet Angehörige

09:32
27.03.2020
Die Schließung von Werkstätten und Tagespflegeplätzen stellt Angehörige betreuungsbedürftiger Menschen vor große Probleme. Wegen der Corona-Infektionsgefahr stehen die rund 400 Werkstätten für Behinderte im Land nicht mehr zur Verfügung. Rund 35.000 Menschen mit Behinderung, die sich normalerweise tagsüber in Werkstätten aufhalten und dort arbeiten, müssen in ihren Wohnheimen bleiben oder von den Eltern versorgt werden. Auch Tausende von Tagespflegeplätzen, wo Senioren sonst unterkommen können und Angehörige entlastet werden, sind nicht mehr nutzbar. «Es ist eine Krisensituation, eine Ausnahmesituation», sagte eine Sprecherin des Sozialverbands VdK Baden-Württemberg.

(dpa/lsw)

Corona-Hotspot Ischgl? Verbraucherschützer sammelt Hinweise

09:27
27.03.2020
Die Kritik am Land Tirol und vor allem dem beliebten Wintersportort Ischgl als mögliche Keimzellen des Coronavirus reißt weiterhin nicht ab. Ein österreichischer Verbraucherschützer hat nach eigenen Angaben inzwischen 400 Zuschriften von Menschen gesammelt, die glauben, sich in Tirol mit Sars-CoV-2 infiziert zu haben. «Den Schwerpunkt bilden derzeit deutsche Urlauber mit 356 Meldungen. Bislang betreffen rund 90 Prozent der Meldungen Ischgl und das Paznauntal» teilte Peter Kolba vom Verbraucherschutzverein VSV am Freitag mit. Die Zuschriften sammelt er seit Mittwoch.

Kolba hatte Anfang der Woche zunächst Tirols Landeschef Günther Platter, Landesräte, Bürgermeister und Seilbahngesellschaften bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Diese teilte aber mit, dass sie auf der Grundlage von gesammelten Medienberichten keine Ermittlungen einleiten werde. Daher wolle er nun Zeugen und die Schilderungen von Betroffenen anbieten, «die den Verdacht, dass aus kommerziellen Gründen die Schließung der Ski-Gebiete verzögert wurde, verstärken», erklärte Kolba.

Das Land Tirol wird seit Tagen dafür kritisiert, im Kampf gegen das Coronavirus den Skibetrieb nicht schnell genug eingestellt zu haben. Vor allem Ischgl rückte in den Fokus, weil dort ein Barkeeper einer beliebten Après-Ski-Bar Anfang März positiv auf das Virus getestet wurde und zuvor zahlreiche Gäste angesteckt haben könnte. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft zum Verdacht, dass der positive Coronavirus-Test einer Mitarbeiterin eines weiteren Ischgler Gastronomiebetriebes Ende Februar nicht den Behörden gemeldet wurde.

(dpa)

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