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Mehr als 20.000 Anträge auf Soforthilfe innerhalb weniger Stunden

08:14
26.03.2020
Mehr als 20 000 Selbstständige und kleine Unternehmen aus dem Südwesten haben innerhalb der ersten Stunden einen Antrag auf finanzielle Soforthilfe des Landes gestellt. Minütlich kämen weitere hinzu, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Donnerstagmorgen. Das Programm war am Mittwochabend angelaufen.

Selbstständige ohne Angestellte und Firmen mit bis zu fünf Beschäftigten, die unter den Folgen der Corona-Krise leiden, können einmalig bis zu 9000 Euro erhalten, die sie nicht zurückzahlen müssen. Für Firmen mit bis zu zehn Beschäftigten gibt es maximal 15 000 Euro. Betriebe mit bis zu 50 Beschäftigten sollen bis zu 30 000 Euro bekommen können.

Im Internet berichteten Nutzer von Problemen mit der Plattform, über die die Anträge elektronisch gestellt werden können. Auch am Donnerstagmorgen war die Seite zeitweise nicht zu erreichen. Das Ministerium sprach bei Twitter von Server-Problemen bei der IHK.

(dpa/lsw)

Privatinsolvenzen werden wegen Coronavirus steigen

08:12
26.03.2020
Das Informationsunternehmen Crifbürgel erwartet in diesem Jahr wegen des neuartigen Coronavirus mehr private Insolvenzen. «Das Coronavirus wird die Wirtschaft schwer belasten, wobei die Auswirkungen heute noch gar nicht abschätzbar sind», sagte Geschäftsführer Christian Bock am Donnerstag in Hamburg. «Wir müssen jedoch davon ausgehen, dass es in der Folge auch wieder mehr Privatinsolvenzen in Deutschland geben wird.» Gegenwärtig rechne er mit einem Anstieg um mindestens zehn Prozent.

Bereits jetzt gelten circa 6,8 Millionen Bürger als überschuldet und können ihre Verpflichtungen kaum mehr bedienen. Für viele dieser Personen sorge ein Schock auf der Einkommensseite für ein erhöhtes Risiko einer Privatinsolvenz. Am Arbeitsmarkt werde es durch die Krise zu massiven Einschnitten kommen. «Arbeitslosigkeit - und die damit verbundene Einkommensverschlechterung - ist der Haupttreiber für eine Privatinsolvenz. Wenn die Arbeitslosigkeit ansteigt, verfügen die Personen bei weiterhin hohen Kosten über weniger Geld», sagte Bock.

Aber nicht nur Arbeitslosigkeit, sondern auch der starke Anstieg von Kurzarbeit werde die Zahl der Privatinsolvenzen erhöhen. «Die Menschen in Deutschland werden weniger Geld in der Tasche haben, um ihren Verpflichtungen wie Kreditzahlungen, Mieten oder Finanzierungen nachzukommen. Auf Dauer führt weniger Einkommen erst in die Überschuldung und dann in die Privatinsolvenz», sagte er.

Im vergangenen Jahr haben dagegen erneut weniger Privatpersonen eine Insolvenz angemeldet. Die Privatpleiten verringerten sich um 2,4 Prozent und damit zum neunten Mal in Folge. Insgesamt gab es 2019 in Deutschland 86 838 Privatinsolvenzen und damit so wenig wie seit 2004 nicht mehr. Im Vergleich zum Insolvenzrekordjahr 2010, als 139 110 Privatpersonen innerhalb eines Jahres eine Insolvenz anmelden mussten, sind die Fallzahlen um 37,5 Prozent gesunken. «Der Rückgang bei Privatinsolvenzen im Jahr 2019 ist vor allem auf die solide Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung bei den Privatpersonen zurückzuführen», sagte Bock.

(dpa)

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