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Baden-Württemberg bleibt dabei: Abi-Prüfungen ab dem 18. Mai

14:49
25.03.2020
Stuttgart (dpa/lsw) - Baden-Württemberg hält an den geplanten Abiturprüfungen ab dem 18. Mai fest. Das bekräftigte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) nach Gesprächen mit ihren Ressortkollegen am Mittwoch in Stuttgart. Demnach haben sich die Kultusminister auf ein einheitliches Vorgehen bei den Abschlussprüfungen verständigt. Sie sei froh, dass Schleswig-Holstein von seinen bisherigen Plänen abgewichen sei, sagte Eisenmann. Ursprünglich wollte Schleswig-Hostein die Abiturprüfungen ausfallen lassen.

«Wir haben uns darauf verständigt, dass Stand heute eine komplette Absage der Abiturprüfungen bundesweit nicht in Frage kommt», sagte Eisenmann. «Die schriftlichen Abiturprüfungen werden grundsätzlich stattfinden, und alle Länder halten an ihren Terminsetzungen fest.» Alle Länder bereiteten sich aber auch auf andere Szenarien vor, um
notfalls entsprechend reagieren zu können. Es gelte weiterhin, dass den Schülern wegen der Situation kein Nachteil entstehen solle.

So hatte sich auch der Landesschülerbeirat gegen die Absage von Abiturprüfungen im Südwesten ausgesprochen. «Unserer Meinung nach sollen die Prüfungen stattfinden», sagte Landeschef Leandro Cerqueira Karst. Andernfalls sei zu befürchten, dass einzelne Arbeitgeber und Universitäten im Ausland das Abitur in diesem Jahr nicht anerkennen.

(dpa/lsw)

Wegen Einreisestopp für Erntehelfer: Arbeitslose sollen einspringen

14:46
25.03.2020
Stuttgart - Die Spargelernte steht an, doch die Saisonarbeitskräfte aus Osteuropa fehlen. Der Landesbauernverband will daher andere Erntehelfer für die harte Arbeit gewinnen.

Arbeitslose in Baden-Württemberg sollen nach dem Willen des Bauernverbands bei der Ernte helfen. Besonders Obst-, Gemüse- und Weinbaubetriebe bräuchten dringend Arbeitskräfte; der Einreisestopp für Saisonarbeitskräfte aus Osteuropa treffe sie hart, sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied. Beim Spargel stehe die Ernte an, das Gemüse müsse vom Feld.

«Bei dieser schweren Erntearbeit haben sich unsere Spargelbetriebe immer auf ihre Erntehelfer aus Osteuropa verlassen können», erklärte Rukwied. Wegen der Corona-Krise könnten diese jedoch nicht mehr einreisen. «Nun muss es kurzfristig unbürokratische und praktikable Lösungen geben, damit arbeitssuchende Menschen aus Baden-Württemberg
beschäftigt werden können, um die Situation etwas zu entschärfen.» Die Lockerungen der Hinzuverdienstmöglichkeiten für Bezieher von Kurzarbeitergeld reichten nicht mehr aus, um den Mangel an Arbeitskräften zu decken. Außerdem müssten die Höchstbeträge für Geringverdiener angehoben werden, um die Menschen für die Arbeit in der Landwirtschaft zu motivieren.

Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) kritisierte die Bundesregierung: «Die heutige Entscheidung des Bundes, mit Blick auf mögliche Ansteckungsrisiken trotzdem Pflegekräfte einreisen zu lassen, Erntehelfer aber nicht, ist in keiner Weise nachvollziehbar und ein Schlag für die Landwirtschaft.» Man habe in den vergangenen Tagen alles versucht, um eine entsprechende Lösung mit dem  Bundesinnenminister zu finden, allerdings ohne Erfolg.

«Die notwendigen Hygienemaßnahmen können die landwirtschaftlichen Betriebe vor Ort leisten, zumal sich die Erntehelfer in einem geschlossenen System bewegen», argumentierte Hauk. Wenn, dann müsse es gleiche Regeln für alle geben. Nun gelte es, Hilfe zur Selbsthilfe
zu organisieren, unter anderem mit der neuen Plattform www.daslandhilft.de, auf der Landwirte und private Helfer zusammengebracht werden sollen. «Jetzt ist die Zeit für Solidarität», sagte Hauk. «Die Bevölkerung braucht die Landwirtschaft, und die Landwirtschaft braucht nun die Menschen im Land.»

(dpa/lsw)

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