Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat eingeräumt, dass man die Gefahr durch das Coronavirus in Deutschland am Anfang etwas unterschätzt habe. Zu Beginn habe es geheißen, das Coronavirus sei nicht schlimmer als das Influenzavirus, sagte er in der Radiosendung SWR1 Leute vom Dienstag. Diese Dinge habe man korrigieren müssen.
Ein großes Problem sei die Abwägung, wann welche Maßnahmen nötig seien. Man wolle keine Panik verbreiten. Kämen die Maßnahmen aber zu früh, halte sich niemand dran. Inzwischen beachteten die Menschen die Einschränkungen, meinte er.
Kretschmann sagte, das Coronavirus könne jeden erwischen. Er selber habe keine Angst, denn Angst bringe auch nichts. "Man muss so oder so vorsichtig sein und sich an Anweisungen halten, die man anderen Leuten selbst empfiehlt."
Er habe chronischen Reizhusten und passe auf, dass er darüber nichts verstreue. Kretschmann arbeitet nach eigenen Angaben teilweise im Homeoffice. Die Regierungsarbeit laufe praktisch komplett über Telefon- und Videokonferenzen, sagte er. Insgesamt fahre man beim Coronavirus "auf Sicht". Auch Wissenschaftler korrigierten ihre Aussagen manchmal innerhalb von drei Tagen.
So könne man heute noch nicht seriös sagen, was nach den Osterferien mit den Schulen passiere, sagte Kretschmann. Die Schulen und Kitas im Südwesten sind seit Dienstag vergangener Woche geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.
(dpa/lsw)