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Supermarktketten liefern mehr Grundnahrungsmittel

12:42
20.03.2020
Offenburg  - Lebensmittelhändler reagieren wegen der Corona-Krise auf das veränderte Einkaufsverhalten von Verbrauchern. Seit dem letzten Februarwochenende verzeichnet Edeka Südwest eine erhöhte Nachfrage im Bereich Grundnahrungsmittel, sagte der Sprecher der Geschäftsführung, Rainer Huber, in Offenburg der Deutschen Presse-Agentur. Für die Mitarbeiter in den Märkten und im Großhandel bedeute dies einen erheblichen Mehraufwand. Waren müssten rasch geliefert und die Regale in den Märkten aufgefüllt werden. Dies gelinge, ein Lebensmittelnotstand sei nicht zu befürchten. Verbraucher seien jedoch aufgerufen, mitzuwirken.

Edeka Südwest mit Sitz in Offenburg (Ortenaukreis) ist nach eigenen Angaben die zweitgrößte von sieben Edeka-Regionalgesellschaften in Deutschland und zuständig für fünf Bundesländer. Sie beliefert 1200 Lebensmittelmärkte in ganz Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, im Saarland sowie im Süden von Hessen und Teilen Bayerns.

«Wir beobachten, dass es in einigen Sortimentsbereichen, etwa bei haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln und Konserven oder auch Hygieneprodukten, zu einer erhöhten Nachfrage kommt», sagte Huber. Die tägliche Belieferung der Märkte mit ausreichend Ware sei jedoch über die Logistikzentren des Unternehmens gesichert. Einzelne Artikel, zum Beispiel Nudeln, Konserven und Hygieneprodukte, könnten wegen der erhöhten Nachfrage aber kurzzeitig vergriffen sein. «Diese werden aus den Lagern der Großhandlung regelmäßig nachgeliefert.»

Dies gelte für die ganze Branche, sagte Stefan Genth vom Handelsverband Deutschland. Die stark erhöhte Kundennachfrage bei einzelnen Produkten belaste die Warenlogistik. Kunden müssten beim Einkauf flexibel sein und im Zweifel auf andere Produkte ausweichen.

«Wir bitten um Verständnis, wenn kurzfristig an der ein oder anderen Stelle nicht jedes Produkt verfügbar ist», teilte der Discounter Lidl mit Sitz in Neckarsulm bei Heilbronn mit: «Die nächste Lieferung ist in der Regel schon auf dem Weg.» Für den Handel und die Supermärkte handle es sich, wie für alle, um eine Ausnahmesituation.

Verbraucher sollten bedarfsgerecht und nur die sonst auch üblichen Haushaltsgrößen kaufen, sagte ein Sprecher der Supermarktkette Rewe. Sonst drohten größere Lieferschwierigkeiten. Das Unternehmen habe die Anlieferung mit Waren verstärkt, um die Versorgung sicherzustellen.

Waren werden laut Huber grundsätzlich in haushaltsüblichen Mengen abgegeben. Um Hamsterkäufe zu verhindern, werde darauf in einzelnen Märkten und bei besonders stark nachgefragten Artikeln unter anderem mit Schildern hingewiesen. Dies stoße bei Kunden auf Verständnis. Zudem werde versucht, die Infektionsgefahr einzuschränken. «Wir bitten unsere Kunden zum Beispiel mittels Schildern, einen Mindestabstand von 1,50 Metern einzuhalten und vornehmlich bargeldlos mit Karte zu bezahlen.» Bargeld sollte, wenn möglich, tabu sein. Für das Personal gebe es erhöhte Hygienemaßnahmen an den Kassen.

(dpa/lsw)

Ausnahmesituation an Schulen dauert wohl länger an

11:38
20.03.2020
Stuttgart - Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) geht davon aus, dass die Ausnahmesituation an den Schulen wegen des Coronavirus noch länger anhalten wird. Man sei nicht sehr zuversichtlich, dass der normale Schulbetrieb nach den Osterferien wieder aufgenommen werden könne, sagte VBE-Landeschef Gerhard Brand am Freitag in Stuttgart. Seit dem Dienstag haben Schulen und Kitas in Baden-Württemberg geschlossen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Die Schüler haben Aufgaben mit nach Hause bekommen und sollen diese zum Teil mit Hilfe der Lernplattform Moodle bearbeiten.

Brand sagte, unterm Strich funktioniere das gut. Die Rückmeldungen von den Eltern seien positiv - es gäbe so gut wie keine Kritik an den Schulen. Der Schulbetrieb laufe quasi weiter - bis auf die Tatsache, dass sich die Schüler dabei nicht in den Schulen befänden. Er höre auch, dass die Kommunikation der Schulen mit dem Kultusministerium sehr gut und transparent laufe. "Wir haben die Lage aktuell im Griff." Deutlich werde jetzt aber, wie wichtig es sei, dass die Schulen Zugriff auf eine digitale Lernumgebung hätten.

Eltern mit Berufen in Schlüsselbereichen können ihre Kinder in eine Notfallbetreuung geben. Brand sagte, die Nachfrage nach solchen Angeboten an den Schulen liege bei unter einem Prozent. Die Eltern organisierten die Betreuung ihrer Kinder überwiegend selber.

(dpa/lsw)

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