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Wie können Ausgangssperren aussehen?

15:03
19.03.2020
Stuttgart - Um die Verbreitung des Coronavirus zu bremsen, droht Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auch mit Ausgangssperren für Baden-Württemberg. Wie könnten diese aussehen? In Italien, Spanien, Frankreich und Belgien sind solche Sperren schon seit einigen Tagen in Kraft.

In ITALIEN dürfen Einwohner das Haus nur noch für Einkäufe, die Arbeit und aus medizinischen Gründen verlassen. Den Grund müssen sie auf einem Formular vermerken, andernfalls drohen Geldstrafen.

In FRANKREICH dürfen die Menschen das Haus nur verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist. Erlaubt ist etwa: Lebensmittel einkaufen, Hilfsbedürftigen helfen, allein Sport machen oder zur Arbeit fahren, wenn Homeoffice nicht möglich ist. Auch hier gilt: Wer sich nicht an die Regeln hält, muss eine Geldstrafe zahlen. Jeder muss wie in Italien ein Formular dabei haben, auf dem der Grund angegeben ist.

Die SPANIER dürfen nur in Ausnahmefällen aus dem Haus. Sie dürfen ihr Heim etwa verlassen, um Kinder, Ältere und Hilfsbedürftige zu betreuen oder um ihren Hund Gassi zu führen. Es gibt viele Polizeikontrollen, bei Zuwiderhandeln drohen Geld- oder sogar Haftstrafen.

Die Einwohner BELGIENS müssen ebenfalls zu Hause bleiben. Auch hier gibt es aber Ausnahmen: Wege zur Arbeit, zum Einkaufen, für Arztbesuche und Post- oder Bankgeschäfte sind erlaubt. Auch Buch- und Zeitungsläden bleiben geöffnet. Spaziergänge und Sport an der frischen Luft sind sogar angeraten, aber höchstens mit einer Begleitperson und in sicherem Abstand von 1,5 Metern zu anderen Menschen.

In BAYERN sollen zur Eindämmung des Virus in zwei oberfränkischen Kommunen im Landkreis Wunsiedel Ausgangssperren verhängt werden. Dies gilt schon in der oberpfälzischen Kleinstadt Mitterteich. Laut der Internetseite der Gemeinde darf dort «niemand mehr sein Zuhause ohne triftigen Grund verlassen». Ausnahmen gelten für den Hin- und Rückweg zur Arbeit - mit Bescheinigung des Arbeitgebers - sowie für Einkäufe oder die Versorgung von Angehörigen.

Im baden-württembergischen Innenministerium gibt es laut einem Sprecher «erste Überlegungen», wie eine Ausgangssperre im Land gehandhabt werden könnte. Die einzelnen Verwaltungsbereiche «denken über den nächsten Schritt nach», sagte der Sprecher.


(dpa/lsw)

Foto: Otto

Corona-Alarm in Rottweil: Polizei holt Mann aus Zug

14:50
19.03.2020
Alarm am Donnerstagnachmittag am Bahnhof Rottweil: Ein Zugbegleiter hatte die Polizei informiert, weil ein Mann stark hustend und offensichtlich mit Fieber im Zug saß. Er wurde am Bahnhof Rottweil unter Schutzmaßnahmen aus dem Zug geholt und von einem Arzt des Gesundheitsamts mitgenommen.

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