Letztes Update:
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Foto: Sina Schuldt/dpa

21:00
14.06.2022
Für den Fall zu knapper Intensivkapazitäten in der Pandemie sollen Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen bei einer Priorisierung von Patienten gesetzlich ausgeschlossen werden. Darauf zielt ein Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums, der einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nachkommt. Ressortchef Karl Lauterbach sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Behinderung darf kein Grund für Ungleichbehandlung sein." Auch in der Pandemie müssten Behandlungsentscheidungen ausschließlich nach Genesungschancen gefällt werden. Wenn eine Behandlung begonnen wurde, dürfe sie nicht wegen eines neuen Patienten abgebrochen werden.
Hintergrund der vorgesehenen Regelungen ist eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von Ende vergangenen Jahres. Demnach muss der Bundestag "unverzüglich" Vorkehrungen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen treffen. Bisher gibt es dazu keinen Gesetzesrahmen, sondern wissenschaftlich erarbeitete Empfehlungen für Ärzte. 

In allen Corona-Wellen haben wir verhindert, dass die Triage Praxis-Alltag wurde. Das soll auch im dritten Corona-Herbst so bleiben. 21:00
14.06.2022
Gesundheitsminister Karl Lauterbach

17:08
14.06.2022
Aus Sorge um die steigende Zahl an Affenpockenfällen in aller Welt hat WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus für kommende Woche den Notfallausschuss einberufen. Das Gremium soll entscheiden, ob es sich - wie bei Corona - um eine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" (PHEIC) handelt. Der Notfallausschuss soll am 23. Juni tagen, wie es von der Weltgesundheitsorganisation hieß. Die Erklärung der Notlage ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Eine solche Erklärung hat keine direkten praktischen Folgen, soll aber die Mitgliedsländer wachrütteln. Eine Notlage gilt etwa seit Ende Januar 2020 wegen des Coronavirus Sars-CoV-2
Der WHO wurden bis Dienstag weltweit mehr als 1600 Fälle von Affenpocken und fast 1500 Verdachtsfälle aus 39 Ländern gemeldet. In 32 dieser Länder gab es vor Mai keine bekannten Fälle. In den anderen sieben Länder in Afrika grassiert das Virus seit Jahrzehnten. Bislang wurden 72 Todesfälle aus den afrikanischen Ländern gemeldet. Die WHO prüfe einen möglichen Todesfall durch Affenpocken aus Brasilien, so Tedros.