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20220112153913

Kassenärztliche Vereinigung verwahrt sich gegen Kritik am Impftempo

15:39
12.01.2022
Hamburg (dpa/lno) - Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hamburg hat jede Kritik am Impftempo gegen das Coronavirus zurückgewiesen. „Die Debatten koppeln sich von der Realität ab. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie die Teams der Behörde impfen in demselben hohen Tempo weiter wie vor den Feiertagen“, sagte der KV-Vorsitzende Walter Plassmann. So seien in der vergangenen Woche in den Praxen knapp 67 000 Impfungen verabreicht worden und in den ersten beiden Tagen dieser Woche bereits mehr als 25 000.

Nach wie vor entfielen jeweils rund zehn Prozent dieser Impfungen auf Erst- und Zweitimpfungen. „Diese Zahl ist bedeutender als die Zahl der Auffrischimpfungen“, sagte Plassmann. Aber selbst diese dritte Spritze hätten beispielsweise schon mehr als 62 Prozent aller über 60-Jährigen erhalten. Plassmann wies auch darauf hin, dass Hochrechnungen der KV ergeben hätten, dass die Hamburger Impfquote um etwa zwei bis drei Prozentpunkte höher sei als ausgewiesen. Die Datenlücke zwischen gemeldeten und tatsächlichen Impfungen wolle die KV Hamburg nun mit dem Robert-Koch-Institut schließen.

Nach RKI-Angaben sind inzwischen 80,0 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger mindestens einmal geimpft. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben demnach 77,7 Prozent der Hansestädter. Eine Auffrischungsimpfung erhielten 40,2 Prozent.

Bei den Erst- und Zweitimpfungen liegt Hamburg im Ländervergleich weiter auf dem dritten Platz hinter Bremen und dem Saarland. Bei den Booster-Impfungen zur Auffrischung liegt Hamburg hinten, noch schlechtere Quoten finden sich nur in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Patrick Reichelt

Ärzte hoffen auf mehr Biontech-Impfstoff

14:33
12.01.2022
Niedersachsens Arztpraxen können mit der hohen Nachfrage von Impfwilligen nach dem Corona-Impfstoff von Biontech oft nicht Schritt halten. Wie die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) am Mittwoch erklärte, sind die Biontech-Lieferungen derzeit vom Bund auf 30 Impfdosen pro Praxis und Woche begrenzt.

Für Impfwillige unter 30 Jahren wird allerdings nur dieser Impfstoff empfohlen. Hinzu komme, dass Biontech auch von vielen über 30-Jährigen bevorzugt werde, obwohl die Ärzte den Moderna-Impfstoff fast unbegrenzt anfordern könnten, sagte ein KVN-Sprecher. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte zuletzt erklärt, Biontech habe „aus Produktionsgründen“ nicht ausreichend besorgt werden können.

Patrick Reichelt

Antigentests: Regierung weist Bedenken der Laborärzte zurück

13:43
12.01.2022
 Trotz Bedenken von Laborärzten hält die Bundesregierung an der Möglichkeit fest, eine Corona-Quarantäne auch mit einem negativen Antigen-Schnelltest zu beenden. Speziell am Ende einer Infektion seien die Antigentests auch bei Omikron „sehr sensitiv“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. Wegen Zweifeln an der Zuverlässigkeit von Schnelltests hatte sich der Berufsverbandes Deutscher Laborärzte zuvor dafür stark gemacht, hier ausschließlich auf PCR-Tests zu setzen. „Ein Freitesten nur mit Antigentest, das geht nicht“, sagte Verbandschef Andreas Bobrowski der Deutschen Presse-Agentur.

Regierungssprecher Steffen Hebestreit wandte sich darüber hinaus gegen das Argument, die Laborkapazitäten für PCR-Tests würden derzeit nicht ausgeschöpft. Angesichts steigender Infektionszahlen sei in den kommenden Tagen auch eine höhere Auslastung der Labore zu erwarten, erklärte Hebestreit. Aus seiner Sicht wäre es deshalb „fahrlässig“, die Nachfrage ohne erkennbaren Nutzen zu erhöhen.

Patrick Reichelt