Schramberg-Sulgen - Der Brezelsegen auf dem Kirchplatz bildete am Dienstagabend einen letzten Höhepunkt der Sulgener Fasnet 2020.
Mit dem Glockenschlag der Kirchenuhr zu 18 Uhr strömten Hansel mit vollen Brezelstangen, Feurenmoosgeister und zwei Kaffeedohlen aus der alten Grundschule und juckten zu den Klängen des Musikvereins Sulgen. So eifrig wie die kleinen und großen Besucher „Hoorig, hoorig, hoorig isch dia Katz“ sangen, hatten die Hästräger im Nu ihre Stangen leer. Trotzdem spielte der Musikverein noch ein paar Lieder und Hansel und Feurenmoosgeister tanzten mit den Besuchern auf dem Pflasterbelag.
Wenig später schlug die gute Stimmung dann schlagartig in großes Gejammer um, als die Fasnet vor der alten Kirche verbrannt und zu Grabe getragen wurde. Ein mancher hartgesottener Narr wird sich am Aschermittwoch bei der Geldbeutelwäsche am Narrenbrunnen in Sulgen-Mitte an den Anfangstext des Sulgener Narrenmarsches erinnern, der da heißt: Krattenmacher kommt im Frack, hot kei Pfennig Geld im Sack“.
Nun wird das Häs für 316 Tage in den Schrank zurückgelegt, ehe am 6. Januar 2021 wieder abgestaubt wird. Die nächste Fasnet wird dann eine Woche früher zu Ende sein.