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Feuerwehr zieht Zwischenbilanz

10:15
10.02.2020
Am Sonntag gingen ab ca. 10.30 Uhr bei der Integrierten Leitstelle Freudenstadt die ersten Meldungen über umgestürzte Bäume ein, die den Verkehr behinderten. Mit zunehmender Windintensität nahm auch der Eingang der Meldungen aus dem gesamten Landkreis rasant zu. Kurz vor 23 Uhr wurde die Leitstelle personell aufgestockt. Im weiteren Verlauf wurden dann bei allen Feuerwehren die Führungshäuser besetzt und die Abwicklung der einzelnen Einsätze direkt über die Führungshäuser vor Ort koordiniert.

Im Laufe der folgenden Stunden mussten von den Feuerwehren zahlreiche Bäume entfernt werden, welche die Straßen blockierten.

Auf dem Horber Campingplatz wurde eine Person unter einem eingestürzten Wohnwagenvorzelt eingeschlossen und musste befreit werden.

Im Bereich Bittelbronn stürzte eine Gerätehütte ein.

Aufgrund des starken Windbruchs wurden in der Akutphase mehrere Land- und Bundesstraßen durch Waldgebiete gesperrt. Besonders betroffen waren hier die B 294 zwischen Freudenstadt und Besenfeld sowie die B 294 zwischen Loßburg und Alpirsbach. Die Absperrung erfolgte durch die Feuerwehren, die Polizei und die Straßenmeisterei.

In Horb gab es zu den Sturmeinsätzen noch zwei Fehlauslösungen in Brandmeldeanlagen, durch welche ebenfalls dringend benötiges Personal gebunden war. Die erste kritische Sturmphase beruhigte sich gegen 2.40 Uhr.

 Die Wachbesetzung in den Führungshäusern konnte vorübergehend aufgehoben werden. Bis zu diesem Zeitpunkt waren sämtliche Feuerwehren des Landkreises Freudenstadt mit 257 Einsatzkräften damit beschäftigt die Sturmeinsätze abzuarbeiten.

In einer erneuten stärkeren Sturmphase häuften sich ab etwa 4 Uhr die Meldungseingänge bei der Leitstelle wieder, sodass die Besatzung der Führungshäuser wieder alarmiert wurde. Erneut kamen aus dem gesamten Kreisgebiet Meldungen über umgestürzte Bäume, und Gegenstände.

So wurde aus dem Raum Horb unter anderem ein Trampolin vermeldet, welches eine Straße blockierte. Aufgrund der lebensgefährlichen Situation wurden Einsätze in den Wäldern nur abgearbeitet, wenn Menschenleben in Gefahr waren. Mit Einsetzten des morgendlichen Berufsverkehrs ergab sich eine problematische Situation.

Einige Verkehrsteilnehmer missachteten die Straßensperrungen und durchfuhren Waldgebiete. Die Fahrzeugführer setzten sich damit nicht nur selbst einer großen Gefahr aus sondern sorgten auch für die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst für eine große Gefährdung.

Auf der B 294 stieß ein Pkw gegen einen Baum. Der Autofahrer musste von der Feuerwehr gerettet werden. Ein weiterer verunfallter Pkw an einem umgestürzten Baum wurde in Fahrtrichtung Besenfeld gemeldet. Die eintreffenden Helfer fanden das Fahrzeug ohne Insassen vor. Glücklicherweise hatten sich diese allein bis zum Polizeirevier nach Freudenstadt "durchgeschlagen". Für Feuerwehr und Rettungsdienst ein unnötiger und äußerst gefährlicher Einsatz.

Auch zwischen Musbach und der B 294 haben drei im Sturmholz eingeschlossene Verkehrsteilnehmer die Feuerwehr um Hilfe gerufen. Eine Zeitungsausträgerin wurde im Bereich Alpirsbach von umgestürzten Bäumen eingeschlossen. Sie konnte von der Feuerwehr Alpirsbach aufgefunden und nach Haus begleitet werden.

Bis 7 Uhr morgens wurden über die Integrierte Leitstelle insgesamt 74 Einsätze - davon sieben zeitkritische Einsätze - abgewickelt. Das Team der Leitstelle unter der Leitung von Benjamin Teufel, unterstützt durch Kreisbrandmeister Frank Jahraus, arbeitete in der Spitze mit acht Disponenten. Auch Landrat Dr. Klaus Michael Rückert wurde regelmäßig über die aktuelle Lage informiert. Glücklicherweise kamen bis dato keine Personen zu Schaden. 

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