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Jimmy Wales: „Auf Wikipedia gibt es kein Clickbait. Trotzdem haben wir mehr Leser als jedes Newsmagazin.“

09:26
20.01.2020
Einer der Highlights am dritten Tag ist der Auftritt von Jimmy Wales, Gründer von Wikipedia. Heute spricht er aber vor allem über sein neues Social-Media-Netzwerk, WT Social, das im Oktober 2019 live ging. Sein Antrieb bei der Entwicklung: Er war mit der aktuellen Social-Media-Landschaft nicht zufrieden. Zu viel Klickbaiting, Fakenews, Hatespeach, sagt er.

WT Social hat in weniger als drei Monaten fast eine halbe Million Nutzer gewonnen. Es sei "in seiner heutigen Form eher ein direkter Konkurrent für Twitter als für Facebook", sagte Wales.

Das Ziel des Netzwerks ist es, den Journalismus stärken. Deshalb fokussiert sich WT Social auf Nachrichten. Es gibt keine Paywall und keine Werbung – „eine Reihe schlechter Businessentscheidungen“, sagt er selbst und lacht. Mit diesem Modell will er Unabhängigkeit und Nutzerzentrierung garantieren. „Wir wollen, dass die Nutzer am Abend den Browser schließen und sagen, sie haben profitiert.“

Andere soziale Netzwerke hätten das Problem, dass sie über Werbung Geld verdienen müssen. Deshalb seien sie auf Engagement optimiert und darauf, dass die Nutzer möglichst viel klicken. Aus dem Grund ködere man sie mit schlechten Überschriften.

Wales‘ Geschäftsmodell finanziert sich durch Spenden. „Wenn man entlang dieser Dimension optimiert, dann steht immer der User um Mittelpunkt.“ Das Ziel ist, dass einer von 200 Usern für die Nutzung von WT Social bezahlt. Aktuell seien es mehr, freut er sich. „Deshalb geht es uns sehr gut.“ Natürlich werde nicht jeder bezahlen, aber einige werden zahlen und das reiche.

Dass die Leser auf Clickbaiting-Artikel klickten, weil sie sie wirklich interessieren – das glaubt er nicht. „Auf Wikipedia gibt es keine Clickbait-Überschriften und wir haben trotzdem mehr Leser als jedes Nachrichtenmagazin.“

Verena Gründel

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