Georges Kern, CEO von Breitling, spricht über Neoluxury. Neoluxury nennt sich die neueste Strömung im Luxusmarkt. Früher ging es um Differenzierung, Status, Besitz – Daten gab es nicht. Dann wurde Demokratisierung, Individualisierung und Kundenzentrierung wichtiger. Im Neoluxury geht es um eine Kombination aus Produkt, Experience und Haltung, Purpose. Außerdem wird Nachhaltigkeit wichtiger.
Vor noch nicht allzu langer Zeit war Breitling noch eine Machomarke, gibt Kern zu. In der Werbung ging es vor allem um besonders maskuline Piloten, die von hübschen, leicht bekleideten Frauen angehimmelt wurden. Auch wenn diese Werte längst nicht mehr zeitgemäß waren, hat Breitling sie noch recht lang gelebt.
Als Georges Kern CEO wurde, hat er nicht nur die Pin-up-Girls abgeschafft, sondern die komplette Kommunikation und Bildsprache modernisiert. Die Marke öffnet sich der weiblichen Kundschaft und stellt Freuen heute – längst überfällig – zeitgemäß dar. Unter anderem die Schauspielerin Charlize Theron und die Surferinnen Stephanie Gilmore und Sally Fitzgibbons werben als Testimonials für die Marke. „Es geht nicht mehr darum, ob man Frau oder Mann ist. Es geht um cool oder nicht cool.“ Deshalb sind die Boutiquen weniger maskulin gestaltet. Und weniger exklusiv, sondern eher casual.
Nicht zuletzt ist Nachhaltigkeit heutzutage cooler denn je. Deshalb launchte Breitling kürzlich eine Kollektion an 18 umweltfreundlichen Armbändern, aus einem Material, das aus recycelten Nylonabfällen hergestellt wird, die zum Beispiel von alten Fischernetzen aus dem Ozeanen stammen. „Zu Luxus gehört heutzutage auch immer Nachhaltigkeit.“