Die Lockerungsübung hat dem drohenden Mittagstief gut vorgebeugt. Gut gelaunt strömen die Gäste wieder in den Raum, um dem Gespräch zwischen W&V-Autorin Lena Hermann und Martin Dittrich, Leiter Verkaufsbüro Wall Decaux Süd zu lauschen.
Wie ist der Stand der Dinge in der digitalen Außenwerbung? Wie funktioniert beispielsweise die berühmte Augenbewegungserkennung? Welche Vorteile hat Digital OOH gegenüber der klassischen Plakatwerbung?
Ein Geheimnis hinter Digital OOH liegt im menschlichen Überlebensinstinkt, erklärt Dittrich. Statische Plakatwerbung wird nur einmal gesehen. Bei Bewegtbild zwingt uns der Fluchtreflex ein zweites Mal hinzusehen, sobald wir Bewegungen im Augenwinkel wahrnehmen.
Doch ein Problem ist neben der nötigen Infrastruktur für die Werbeflächen, ist die Lichtemission, besonders in Städten wie München. Jeder Standort benötigt eine gesonderte Genehmigung.
Dittrich kündigt an, dass Wall Decaux im nächsten Jahr bis zu 1000 digitale Flächen im Außenraum installieren werde. Bisher gestaltete sich eine flächendeckende Einführung witterungs- und jahreszeitenbedingt schwierig. 2020 wird jedoch angegriffen. Auch an den Genehmigungen sei man dran.
Ein weiterer Vorteil gegenüber analogen Plakaten ist - wer hätte das gedacht - dass Digital OOH weit dynamischer und flexibler ist und weniger Vorlaufplanung benötigen. Außerdem können sie mit aktuellen Daten oder Ereignissen unmittelbar ausgeschmückt und an den Standort individuell angepasst werden. Und da die Werbeflächen natürlich auch mit dem großen Internet verbunden sind, können Werbung auf dem Smartphone und dem digitalen Plakat über Geolocation synchronisiert werden. Selbst über Programmatic Advertising auf den digitalen Außenwerbeflächen denke man nach. Irgendwie faszinierend, dass die Menschen weit situativer und gleichzeitig noch crossmedialer angesprochen werden können, irgendwie aber auch gruselig.