Der Ökonom Jens Südekum skizziert einen Vorschlag, um der starken Marktkonzentration der "Superstarfirmen" wie Google, Facebook und Apple entgegenzuwirken. Er schlägt vor, sich als Staat an diesen Konzernen zu beteiligen und die Erträge anschließend zu resozialisieren. Eine Besteuerung der Tech-Firmen, die im politischen Raum aktuell hitzig diskutiert wird, steht er skeptisch gegenüber. „Es ist sehr, sehr schwer die Unternehmen zu besteuern, sich daran zu beteiligen, ist deutlich einfacher", so Südekum. -mb

Moritz Baumann

„Sicherheit im Wandel“ ist für die Bundestagsabgeordnete Daniela Kolbe ein wichtiges Schlagwort. „Wir müssen die Menschen mitnehmen. Beim Thema Sicherheit bin ich bei den Sozialsystemen und der Primärverteilung“, sagt sie. Die bisherigen Werkzeuge würden auch heute noch wirken: allgemeinverbindliche Tarifverträge und eine Anhebung der Mindestlöhne. Sicherheit betreffe aber auch die Sozialsysteme: „Menschen gestalten ihr Leben heute anders, sie werden aber dennoch krank und pflegebedürftig. Wir müssen also auch die Absicherung von Freelancern, Klick- und Crowdworkern in den Blick nehmen.“ -mh

Marcus Hammes

László Andor ist Generalsekretär des europäischen Think-Thanks FEPS (Foundation for European Progressive Studies). Er plädiert dafür, stärker die internationale Perspektive einzunehmen. Nur so könne man die nationale Erfahrung richtig einordnen. Außerdem erklärt er: „Wir dürfen uns nicht mehr weiter Sorgen machen über die Anzahl der Arbeitsplätze, sondern über die Qualität.“ Auch hier helfe der Blick über die eigenen Staatsgrenzen hinaus. In Europa seien die Länder im Norden – beispielsweise Schweden und Dänemark – am fortschrittlichsten. Diese Staaten ergriffen Maßnahmen, damit es nicht zu einer Massenarbeitslosigkeit kommt. Auch Japan sei beispielsweise im Bereich Robotik immer einen Schritt voraus. „Man kann ganz klar sagen, dass die naive Phase, der Politikmacherei vorbei ist“, so Andor.
-mb

Moritz Baumann