Der TV Gipfel der MEDIENTAGE 2019 steht ganz im Zeichen des Umbruchs. Sascha Schwingel, Geschäftsführer von Vox, sieht diesen Umbruch jedoch eher als Aufbruch, da die heutige Medienlandschaft unzählige Schaufenster biete und Inhalte sowie Inhalte Macher so frei seien wie nie zuvor.
Der Fokus der Diskussion scheint vor allem auf lokalen Produktionen zu liegen. Auch Amazon Head of International Originals James Farrell bezieht sich darauf. Für ihn ist es wichtiger, eine lokale Show zu produzieren und diese gegebenenfalls ins Ausland zu transportieren als zwanghaft zu versuchen, eine Show möglichst international aufzustellen um globalen Erfolg zu garantieren.
"Every country is unique but the strategy is the same."
Jedes Land ist einzigartig in seinem Mediennutzungsverhalten, genau deshalb sei es wichtig, auf die Bedürfnisse der Nutzer des jeweiligen Landes einzugehen. Farrells Geheimrezept: 6 bis 12 Produktionen im Jahr reichen aus, um auch mit zukünftiger Konkurrenz mitzuhalten.
Auf die Frage, ob Non-Lineares das lineare TV verdrängt, wird vor allem mit den Vorzügen des linearen Fernsehens gecontert. Yvette Gerner von Radio Bremen pocht darauf, lieber Talente zu fördern als unendliches Budget in Produktionen zu stecken. Frank Zervos, Leiter der Hauptredaktion beim ZDF, hält allerdings dagegen und betont, dass auch deutsche Unternehmen mit Serien im Ausland punkten können. Nicht zuletzt wurde die ZDF Thriller Serie "Bad Banks" für einen Emmy nominiert.
Auch Elke Walthelm von Sky Deutschland sieht Vorteile im linearen TV. Insbesondere Life Events wie Sportveranstaltungen bleiben im linearen TV attraktiver. Und neue Sender wie beispielsweise Sky Cinema bieten aus ihrer Sicht dem Zuschauer die Möglichkeit, die Lieblingsserie 24/7 anzusehen und somit auch 'dranzubleiben'. Walthelm betont, dass sich die Nutzungsgewohnheiten der Konsumenten ändern, jedoch individuell. Genau deshalb werde das lineare Fernsehen nie ganz von neuen Streamingdiensten verdrängt werden, so die TV-Managerin.
Abschließend spricht Vox Geschäftsführer Sascha Schwingel einen Punkt an, der in der heutigen Zeit aufgrund des rapiden Zuwachses von Streaming-Anbietern nicht ganz uninteressant bleibt. Wann ist der Punkt erreicht, an dem Konsumenten nicht mehr bereit sind, für Abos zu bezahlen?
Fazit:
Weder Amazon-Manager James Farrell noch Vertreter linearer TV Sender haben die Sorge, dass zukünftige Streaming-Anbieter ihr Angebot überrollen könnten.