Digitale Diktatur oder Land der Innovationen? Was ist eigentlich in China los? Diese Frage versuchen Eyes-on-China-Expertinnen und Experten zu beantworten.
Denn: Die chinesische Social-Media-Landschaft ist unglaublich dynamisch: Mehr als 98 Prozent der Internetnutzer gehen mit mobilen Endgeräten online, so Kantar-Manager Marco Fischer. Mehr als die Hälfte der chinesischen Internetnutzer sind bei Weibo (Chinas größtem Mikroblog) aktiv.
Kantar hat übrigens 8 Millionen Weibo-Posts analysiert, um chinesische Werte herauszufinden. Erfolg, Sicherheit, Gesundheit, Einfachheit, Freiheit — das sind die wichtigste Werte, die in China zählen.
Alibaba, Xiaomi und Mobike stellen drei Generationen der digitalen Aufsteiger Chinas dar. Sie wenden unterschiedliche Strategien und Geschäftsmodelle an, um sich erfolgreich an den extrem dynamischen chinesischen Markt anzupassen. Und jetzt machen sie sich auf den Weg nach Europa. Wie sieht es aus und wie kann es sich weiterentwickeln? Das wird von Stephan Scheuer vom Handelsblatt dargelegt.
China als Innovationsführer im digitalen Bereich begann den Prozess der Digitalisierung des Privatlebens. Hier wird das Social Credit System getestet — sowohl vom Staat, als auch von privaten Unternehmen. Mehrere Städte nehmen an diesen Experimenten teil. Es geht um: Informationszentren sammeln, ordnen und analysieren Informationen von Hunderten von Institution. Zudem werden soziales und politisches Verhalten, Standort- und Bewegungsinformationen mit Hilfe eines ausgebauten Überwachungsnetzes und Smartphone-Trackings ermittelt und in das Bewertungssystem einbezogen.
Chinas Regierung behauptet, das Ziel sei mehr Aufrichtigkeit im sozialen Verhalten. Merkmale des Techno-Autoritarismus sind aber laut den Vortragenden bei den #MTM19 vorhanden. Doch bei all der Fragwürdigkeit der moralischen Bilanz ist die technische und organisatorische Seite dieses Prozesses beeindruckend. Und beängstigend.
China bringt Innovationen hervor und ist auf dem Weg zur Digitalmacht außerordentlich beharrlich.