Nach Angaben des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Halle, Max Privorozki, hat sich der Angriff der Täter direkt gegen die Synagoge gerichtet. „Wir haben über die Kamera unserer Synagoge gesehen, dass ein schwer bewaffneter Täter mit Stahlhelm und Gewehr versucht hat, unsere Türen aufzuschießen“, sagte Privorozki als Augenzeuge gegenüber der unserer Zeitung. „Der Mann sah aus wie von einer Spezialeinheit“, sagte er. „Aber unsere Türen haben gehalten“. Der oder die Täter hätten außerdem versucht, das Tor des danebenliegenden jüdischen Friedhofs aufzuschießen, sagte der Vorsitzende weiter. In der Synagoge, in der die Gemeinde zu diesem Zeitpunkt den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur gefeiert habe, seien die Menschen sehr geschockt gewesen. Vor der Tür habe ein Todesopfer des Angreifers gelegen. „Wir haben die Türen von innen verbarrikadiert und auf die Polizei gewartet“, so Privorizki. „Inzwischen feiern wir weiter unseren Gottesdienst“, sagte er. Derzeit befänden sich zwischen 70 und 80 Menschen in der Synagoge.
Katja Bauer